Clive Barker – „Jenseits des Bösen“

Dienstag, 18. Mai 2010

(Heyne, 597 S., Jumbo)
„Erinnerungen, Prophezeiungen und Phantasiegespinste, Vergangenheit, Zukunft und der Augenblick des Traums dazwischen – sie alle schaffen ein Land, das einen einzigen, unsterblichen Tag lang existiert. Das zu wissen, ist Weisheit. Es sich nutzbar zu machen, ist die Kunst.“
Und diese Kunst, von der Clive Barker im Prolog schreibt, will der einfache Postmitarbeiter Randolph Ernest Jaffe, erlernen. Er stößt eher zufällig auf sie, als er im Winter 1969 von seinem Vorgesetzten Homer damit beauftragt wird, die Säcke an Irrläufern, die irgendwann immer in Omaha, Nebraska, landen, weil sich weder der Osten und noch der Westen des Landes dafür zuständig fühlt, zu sichten und zu sortieren, die Geldscheine und Schecks und Wertgegenstände zu sammeln und den Rest zu verbrennen. Doch zwischen all den Liebes-, Abschieds- und Erpresserbriefen, verloren gegangenen Romanen und Rezepten kristallisiert sich für Jaffe eine fundamentale Wahrheit heraus, um das Meer der Meere, um Träume, eine Insel, das Ende der Welt und ihren Anfang und eben die Kunst.
Als er genügend Informationen zusammengetragen hat, bringt er Homer um, verbrennt alle Briefe und macht sich auf den Weg, um die Kunst zu finden. Er sammelt Erfahrungen, erlebt alle körperlichen Empfindungen und trifft auf Kissoon, der Jaffe von der Essenz und den darin schwimmenden Inseln, den Ephemeriden, erzählt. Doch Jaffe bleibt nicht, um sich mit Kissoon zu verbünden, er will mehr, und mit dem Wissenschaftler Richard Wesley Fletcher scheint Jaffe in Maine einen passenden Suchenden gefunden zu haben. Fletcher hat sich darum bemüht, die Kraft in lebenden Organismen, die für die Evolution verantwortlich sind, zu isolieren und im Labor zu synthetisieren. Elf Monate später ist es soweit. Die Substanz, die Fletcher Nuncio, den Boten, nennt, soll die Große Arbeit vollenden, mit der Menschen über sich selbst hinauswachsen können. Doch Fletcher ahnt schnell, dass die Substanz bei Jaffe nicht in guten Händen sein würde. Fletcher und Jaffe bekriegen sich und können einander doch nicht besiegen. Völlig erschöpft landen sie im Sommer des Jahres 1971 in der Kleinstadt Palomo Grove. Als sich die vier Freundinnen Arleen Farrell, Trudi Katz, Joyce McGuire und Carolyn Hotchkiss in einem offenbar über Nacht entstandenen See im Wald abkühlen wollen, werden sie von einer unheimlichen Macht unter Wasser gezogen und verändert wieder an die Oberfläche gespült. Allesamt fühlen sie sich auf merkwürdige Weise auserwählt. Joyce lässt sich von ihrem Schwarm Randy Krentzman schwängern, Carolyn von ihrem Nachbarn, dem Mittfünfziger Edgar Lott und Trudi von dem Gärtner der lutheranischen Kirche, während die Kleinstadtschönheit Arleen sich in der örtlichen Bar von jedem besteigen lässt, der sich in die Schlange einreiht, als Einzige aber nicht schwanger wird. Die unrühmliche Geschichte über den „Bund der Jungfrauen“ sorgt lange Zeit für Gesprächsstoff im Ventura County. Als im April des nächsten Jahres Trudi ihren Sohn Howard Ralph, Carolyn ihre Tochter Linda und Joyce die beiden Zwillinge Jo-Beth und Tommy-Ray zur Welt bringen, bricht der Bund der Jungfrauen auseinander. Siebzehn Jahre später kehrt Howard aus Chicago in seine Heimatstadt zurück, um herauszufinden, wer er eigentlich ist, und verliebt sich ausgerechnet in Jo-Beth, die von ihrer Mutter ausdrücklich gewarnt wird, sich mit Howard auch nur zu treffen. Der Jaff und Fletcher versuchen, ihre Kinder für sich zu gewinnen, damit diese den Kampf zu Ende ausfechten können, den die beiden Suchenden begonnen haben …
Clive Barker hat mit seinen sechs „Büchern des Blutes“ das Horror-Genre revitalisiert, mit seinen folgenden Romanen aber mehr den Bereich der epischen Fantasy abgedeckt. „Jenseits des Bösen“ ist ein grandioses Epos mit vielen Protagonisten und unzähligen Leidenschaften, magischen Wünschen und endzeitlichen Auseinandersetzungen, voller sprachlicher Brillanz und überbordender Fantasie, die gerade im letzten Drittel, als die Protagonisten die sagenumwobene Essenz erreichen, wortgewaltig zum Ausdruck kommt. Einziges Manko: Bei aller sprachlicher Virtuosität und schillernder Imagination verliert Barker manchmal die Geschichte selbst aus dem Fokus und führt den Leser auf manchmal komplex angelegte Nebenschauplätze, die die Spannung der Story untergraben. In seinem Setting erinnert es etwas an Stephen Kings Endzeit-Drama „The Stand – Das letzte Gefecht“, doch trumpft Barker in seinem Werk mit einer viel vitaleren Vision, schillernderen Welten und einer sprachlichen Größe auf, die Ray Bradbury zur Ehre reichen würde. Jahre später entstand mit „Stadt des Bösen“ eine noch umfangreichere Fortsetzung.

Clive Barker - „Cabal“

(Edition Phantasia, 215 S., Pb.)
Nachdem Clive Barker mit seinen „Büchern des Blutes“ für eine literarischen Sensation gesorgt und dann auch noch mit seinem Regiedebüt „Hellraiser“ neue Maßstäbe im Horror-Genre gesetzt hatte, verfilmte er auch seine Novelle „Cabal“ selbst, die nun in leicht überarbeiteter Form wieder als Taschenbuch erhältlich ist. „Cabal“ erzählt die Geschichte des von schrecklichen Albträumen geplagten Aaron Boone, der von seinem Psychiater Dr. Decker erfährt, dass es sich nicht um reine Albträume handelt, sondern dass Boone tatsächlich für einige abscheuliche Serienmorde verantwortlich sein soll.
Bevor die Polizei ihn greifen kann, flieht Boone und macht sich dabei auf die Suche nach dem legendären Midian, das den Ausgestoßenen eine Heimat bieten soll. Zwar wird Boone von der unter einem Friedhof lebenden Gemeinschaft von Monstern aufgenommen, doch gleichzeitig hat er die Polizei auf die Spur gebracht, die schwer bewaffnet nicht nur Boone den Garaus machen will …
In Barkers faszinierenden Novelle erscheinen die Ungeheuer menschlicher als die Menschen; dazu entwirft das künstlerische Multitalent eine schillernde Mythologie, die auch im Film kongenial umgesetzt wurde.

Clive Barker - „Hellraiser“

(Edition Phantasia, 128 S., Pb.)
Während “Die Bücher des Blutes” den literarischen Durchbruch für Clive Barker bedeuteten, sorgte “Hellraiser” für den erfolgreichen Einstieg des britischen Autors im Filmbereich. Der Film, der bis heute sieben Sequels nach sich zog, basierte auf der 1986 veröffentlichten Novelle „The Hellbound Heart“, die im Zuge des Filmerfolgs auch hierzulande erschien. Nun ist die faszinierende Geschichte in neuer Übersetzung von Joachim Körber und mit Clive Barkers Illustrationen als Neuausgabe erhältlich.
Der ruhelose Abenteurer Frank Cotton ruft mit Hilfe einer mysteriösen Puzzlebox die Zenobiten herbei, schaurige wie faszinierende Vertreter des Ordens der klaffenden Wunde, die Frank neue Erfahrungen jenseits von Lust, Schmerz und Ekstase schenken. Doch die Qualen werden Frank zu viel, er flüchtet, verliert aber seine körperliche Hülle, die erst durch einen Tropfen Blut sich zu regenerieren beginnt und dann mehr Fleisch benötigt, um vollständig in fleischlicher Form zurückzukehren. Da kommt ihm Julia, die gelangweilte Frau seines Bruders Rory, gerade recht. Doch Rorys Tochter Kirsty macht dem Paar einen Strich durch die Rechnung, entwendet die Box und landet dafür in der Klapse …
Mit üppiger Phantasie und gar nicht zimperlichen Beschreibungen beschwört Clive Barker die verführerische Lust des Schreckens herauf.

David Baldacci – Camel Club 3: „Die Spieler“

Freitag, 14. Mai 2010

(Lübbe, 477 S., HC)
Man könnte Harry Finn mit seiner hübschen Frau, den drei wohlgeratenen Kindern und dem Labrador-Pudel-Mischling für einen unscheinbaren, aber zufriedenen Buchhaltertypen in den Dreißigern halten, doch sein Beruf ist weitaus abwechslungsreicher. Seine von der Homeland Security beauftragte Firma macht Sicherheitslücken in empfindlichen Sektoren wie Flughäfen und militärischen Einrichtungen ausfindig, doch Finn arbeitet auch effektiv eine ganz persönliche Liste ab. Auf der steht unter anderem mit Carter Gray der ehemalige Chef des amerikanischen Geheimdienstimperiums. Währenddessen befindet sich die raffinierte Trickbetrügerin Annabelle Conroy auf der Flucht vor dem rachsüchtigen Casino-Besitzer Jerry Bagger, den sie um satte 40 Millionen Dollar erleichtert hat, doch leider hinterließ sie dabei Spuren.
Da Bagger bereits ihren Komplizen Tony Wallace hirntot prügeln ließ, steht nun auch sie auf seiner Abschussliste. Hilfesuchend wendet sie sich an Oliver Stone, der wie Carter Gray und andere ehemalige Geheimdienstgrößen dem exklusiven Camel Club angehört. Doch während Stone entsprechende Maßnahmen zum Schutz seiner Freundin einleitet, muss er feststellen, dass offensichtlich auch er selbst im Visier von Killern steht, die seine frühere Vergangenheit als John Carr und dessen Mitwirken an Geheimoperationen aufgedeckt haben …
Nach „Die Wächter“ und „Die Sammler“ legt Thriller-Bestseller-Autor David Baldacci bereits seinen dritten Band einer Reihe um einige im Camel Club versammelten Geheimdienst-Veteranen vor. Wie für das Genre üblich schickt Baldacci seine Protagonisten und Leser auf eine wilde Odyssee aus Verschwörungen, Intrigen, raffinierten Plänen und verwinkelten Schachzügen, bis nichts mehr so ist, wie es schien . Der wendungsreiche, knifflige Plot ist dabei höchst spannend inszeniert, übertreibt es auch etwas mit den eingeschlagenen Haken. Etwas weniger Action und dafür etwas mehr Charakterzeichnung hätte dem kurzweiligen Werk sicher nicht geschadet.

Simon Beckett – „Flammenbrut“

Samstag, 17. April 2010

(Rowohlt, 399 S., Tb.)
Mit ihrer PR-Agentur konnte die knapp 34-jährige Kate Powell in London gerade den lukrativen Auftrag für die Werbekampagne der humanitären Organisation Parker Trust an Land ziehen und ihren Konkurrenten und Ex-Geliebten Paul Sutherland ausbooten. Um neben dem beruflichen Glück auch das persönliche zu komplettieren, fehlt nur noch ein Kind, das Kate jedoch ohne die Komplikationen einer Beziehung aufziehen möchte. Also entschließt sie sich zu einer künstlichen Befruchtung, lehnt aber eine vollkommen anonyme Samenspende ab.
Sie platziert eine entsprechende Anzeige u.a. im „Psychological Journal“, worauf sich der Psychologe Alex Turner bei ihr meldet. Kate trifft sich hin und wieder mit dem schüchternen, leicht stotternden Mann und ist bald sehr angetan von ihm. Kates glücklich verheiratete Freundin Lucy drängt darauf, dass Kate ihr Kind nun doch auf ganz natürliche Weise bekommen sollte, doch nach wie vor schreckt Kate vor den möglichen Komplikationen einer Beziehung zum Vater des erwünschten Kindes zurück. Doch ihre Versuche, die Treffen mit Alex zu beenden, fallen eher halbherzig aus. Als Alex eines Abends nicht zum verabredeten Abendessen erscheint und am nächsten Morgen die Polizei in Kates Agentur auftaucht, erfährt sie, dass Alex in seiner Praxis tot aufgefunden wurde. Doch bei der Identifizierung stellt Kate fest, dass der Tote nicht der Alex Turner ist, den sie kennengelernt hat …
Nach „Voyeur“ und (dem in Deutschland noch nicht veröffentlichten) „Tiere“ war der 1997 veröffentlichte „Flammenbrut“ der dritte Roman des britischen Schriftstellers Simon Beckett, der später durch seine Romanreihe um Dr. Hunter („Die Chemie des Todes“, „Kalte Asche“, „Leichenblässe“) weltberühmt wurde. Auch wenn der Leser früh ahnt, dass Kate Powells Wahl des Vaters ihres Kindes keine gute ist, bleiben der Plot spannend und die Figuren weitgehend überzeugend gezeichnet. Der spektakulär inszenierte Schluss ist dabei etwas zu genretypisch und schwächt den Gesamteindruck des Thrillers etwas ab, doch interessant ist vor allem die Thematik der künstlichen Befruchtung. Wenn „Flammenbrut“ auch längst nicht die Klasse der Dr.-Hunter-Thriller hat, bietet der Roman kurzweilige Spannungsunterhaltung.

Simon Beckett – „Voyeur“

(Rowohlt, 381 S., Tb.)
Der Londoner Kunsthändler Donald Ramsey hat zwar wenig Interesse am sexuellen Akt, dafür umso mehr an erotischer Kunst. Seine jungen Assistentinnen erregen selten seine Aufmerksamkeit. Wenn eine davon, wie die letzte, an deren Namen sich Ramsey nicht mal erinnern kann, von einem Bus überfahren wird, stellt er die nächste ein. Die Anfang zwanzigjährige Anna stellt allerdings eine Ausnahme dar. Sie ist so attraktiv, dass Ramsey es nicht ertragen kann, sie mit einem nicht angemessen gut genug aussehenden Mann glücklich liiert zu sehen. Das bemerkt Ramsey allerdings erst durch Zufall, als er am Abend noch einmal ins Büro der Galerie zurück muss und dort Anna heimlich dabei beobachtet, wie sie sich umzieht und dabei nackt vor dem Spiegel posiert. Sofort ist er von der jungen Frau besessen, will sie näher kennen lernen und begegnet so auch ihrem amerikanischen Freund Marty, den der Galerist sofort zu hassen beginnt. Als Ramsey ein Telefonat mithört, bei dem Anna von ihren Plänen berichtet, mit Marty in die USA zu gehen, bleibt dem Kunsthändler nicht viel Zeit. Also engagiert Ramsey den Dressman Zeppo, der Anna verführen und so ihre Beziehung zu ihrem Freund Marty zerstören soll. Als der Versuch scheitert, entschließt sich Ramsey zu drastischeren Maßnahmen …
Bevor Simon Beckett mit den Romanen um seinen Ermittler David Hunter („Die Chemie des Todes“, „Kalte Asche“ und „Leichenblässe“) zu Weltruhm kam, hat er seit 1993 bereits andere Romane mit verschiedenen Themen und Protagonisten veröffentlicht, die nach den David-Hunter-Bestsellern nun von Rowohlt in Taschenbucherstausgaben nachgeliefert werden. „Voyeur“ ist Simon Becketts Erstlingswerk und ist vor allem ein Thriller um erotische Obsessionen. Wie der Kunsthändler als Ich-Erzähler seine erstmals für eine lebendige Frau entfachte Leidenschaft schildert, ohne sich selbst mit ihr vereinen zu wollen, ist überzeugend, zuweilen sogar amüsant dargestellt. Spannend wirkt vor allem die schwierige Geschäftsbeziehung zwischen Ramsey und Zeppo, doch das Finale fällt überraschend unspektakulär aus.
Dieses Manko hat Simon Beckett in seinen späteren Werken zum Glück behoben.

Simon Beckett – „Obsession“

(Rowohlt, 414 S., Tb.)
Die Beerdigung seiner Frau Sarah war der schlimmste Tag im Leben des Fotografen Ben Murray. Ein Aneurysma beendete unerwartet ihr Leben, nun musste er sich allein um Jacob, seinen sechsjährigen autistischen Stiefsohn kümmern, den Sarah vor vier Jahren mit in die Beziehung gebracht hatte. Die innere Leere versucht Ben mit Aufräumen zu füllen, mit dem Aussortieren von Sarahs Sachen. Dabei fällt ihm eine verschlossene Kassette in die Hände, die voller Zeitungsausschnitte aus der „Daily Mail“ war. Die Überschrift des einen Artikels auf Seite 1 lautet: „Baby aus der Entbindungsklinik entführt“ und ist auf Jacobs Geburtstag datiert. Beunruhigt liest er die verschiedenen Zeitungsausschnitte durch und muss sich mit der schrecklichen Ahnung auseinandersetzen, dass Sarah ihr Kind nicht selbst geboren, sondern einem anderen Elternpaar gestohlen hat.
Sarahs Freundin Jessica, die damals kurz vor Beendigung ihrer Ausbildung zur Hebamme stand, bestätigt den dunklen Verdacht: Sarah erlitt eine Fehlgeburt und war mit den Nerven völlig am Ende. Also nahm sie Jeanette und John Cole ihren Sohn Steven weg und brachte ihn Sarah, für die die Welt wieder in Ordnung war, auch wenn Steven/Jacob im Alter von zwei Jahren Autismus diagnostiziert wurde. Ben liebt Jacob wie seinen eigenen Sohn, möchte aber mehr über Jacobs leibliche Eltern erfahren, weshalb er über seinen Freund Keith einen Privatdetektiv engagiert. Doch das erweist sich als schwerwiegender Fehler. Sobald sich der Detektiv an den Fall heftet, wittert er die Chance, ordentlich abkassieren zu können. Da sich Ben auf keinen Deal einlässt, landet die Story des entführten Babys in der Klatschpresse, wenig später wird Jacob seinem leiblichen Vater zugesprochen. Und John Cole zeigt sich besessen, was seinen Sohn angeht. Er verweigert Ben das Besuchsrecht und geht hinter dem Haus einer beängstigenden Obsession nach. Doch die Behörden, die Ben einschaltet, nehmen seine Sorgen nicht allzu ernst. Also setzt Ben alles daran, die nötigen Beweise zu erbringen, die die Behörden zum Handeln zwingen. Doch damit bringt sich nicht nur Ben selbst in höchste Gefahr …
„Obsession“ ist ein weiteres Frühwerk des britischen Autors Simon Beckett, das vor seiner berühmten Dr.-Hunter-Reihe erschienen ist. Da es um das Wohl eines autistischen Kindes geht, ist die Story per se emotional stark aufgeladen, und Beckett setzt diese Vorlage gewinnbringend um, macht die Ängste des Stiefvaters überzeugend transparent und mischt den Kampf um das Wohlergehen des autistischen Kindes mit erotischen und soziopathischen Komponenten, die der Story eine starke Dynamik verleihen. Bis zum erlösenden Showdown ein äußerst aufwühlendes und spannendes Thriller-Drama.