(Knaur, 222. S., Tb.)
Mit Filmen wie „Beetlejuice“ und „Edward mit den Scherenhänden“ hat Regisseur Tim Burton bislang am beeindruckendsten sein Faible für märchenhafte Geschichten in Szene setzen können. In dieser Tradition steht auch sein Film „Big Fish“, der auf dem Roman von Daniel Wallace basiert. Dieser schildert im Gegensatz zu seiner farbenprächtigen Leinwand-Adaption in knappen Sätzen ein wahrlich bezauberndes Märchen, in dem William Bloom seinen Vater erst richtig kennen lernt, als dieser bereits im Sterben liegt.
Bis dahin war das Leben von Edward Bloom eine Aneinanderreihung von unglaublichen Geschichten. Da rettete er einer Meerjungfrau das Leben, indem er ihr eine Giftschlange vom Leibe hielt. Oder er verschonte die kleine Gemeinde Ashland vor dem Riesen Karl, indem Edward ihm beibrachte, Gemüse anzubauen (während er im Film mit dem Karl auf Reisen ging). Bezaubernd auch, wie er das Herz seiner ersten großen Liebe zu erobern versuchte und wie er die Stadt Specter aufkaufte. Die sehr kurze Romanvorlage wurde von Tim Burton weitaus farbenprächtiger, witziger und märchenhafter umgesetzt, die schwierige Vater-Sohn-Beziehung besser herausgearbeitet. Dennoch bietet auch die Romanvorlage ein bezauberndes Lesevergnügen.