Auch nach über 75 Jahren seit seiner Gründung zählt nicht nur der „Filmdienst“ selbst als unerschütterlicher Wegweiser durch die Welt der Kinofilme, Fernsehproduktionen, DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen, Streamingdienste und Serien, sondern auch das zum Glück nach wie vor als Printprodukt verfügbare „Lexikon des internationalen Films“.
Mittlerweile hat sich das Angebot von kritischen Filmrezensionen fast ausschließlich auf Online-Medien verlagert, auch der „Filmdienst“ ist nach seiner Einstellung als Print-Magazin seit 2017 nur noch online verfügbar.
Mit dem alljährlichen Rückblick auf das vergangene Filmjahr bietet der Filmdienst in Zusammenarbeit mit dem Schüren Verlag aber zum Glück nach wie vor auch in Buchform Orientierung und Gelegenheit zum Schmökern durch die facettenreiche Welt des Films, die nach der Überwindung der Corona-Pandemie nun vor allem unter der Bedrohung der Kriege in der Ukraine und in Gaza, aber auch der Herausforderung durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz steht.
Das „Lexikon des internationalen Films“ sieht sich deshalb nicht nur als umfassendes Kompendium über das Medium Film an sich, sondern gibt gleich zu Anfang einen Überblick über das (Film-)Jahr 2023 mit monatlichen Schlagzeilen aus dem Weltgeschehen, den wichtigsten Filmen und Wegpunkten wie Filmfestivals und jüngst verstorbenen Filmschaffenden.
So subjektiv Filmrezensionen auch sind, so geben gerade die von den Kritikerinnen und Kritikern von www.filmdienst.de zusammengestellten „20 besten Filme des Jahres 2023“ im (Heim-)Kino eine sinnvolle Orientierung oder auch einen wichtigen Impuls zum Entdecken. Ausführlich werden hier Filme wie Todd Fields „Tár“, Aki Kaurismäkis „Fallende Blätter“, Justine Triets „Anatomie eines Falls“, Martin Scorseses „Killers of the Flower Moon“ oder Christopher Nolans „Oppenheimer“ besprochen. Viele Filme sind den Cineasten entweder schon selbst im Kino begegnet oder spätestens im Umfeld der Berichterstattung über die diesjährige Oscar-Verleihung ins Bewusstsein gerückt, einige andere wie „Music“, „The Quiet Girl“ und „Limbo“ dürften für viele Kinogänger noch zu entdecken sein.
Gleiches gilt auch für die anschließend vorgestellten Serien und Mini-Serien.
Das Kernstück des Lexikons bildet natürlich wie immer die mehr als 260 Seiten umfassenden Kurzkritiken aller im Jahr 2023 erstmals veröffentlichten Filme im Kino, im Fernsehen, bei Streaming-Diensten und auf DVD/Blu-ray in alphabetischer Reihenfolge, doch macht sich das „Filmjahr 2023/2024 – Lexikon des internationalen Films“ auch durch verschiedene Essays zu ausgewählten Themen zu einem treuen Begleiter für Filmbegeisterte.
Zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten setzen sich verschiedene Autoren beispielsweise mit dem Ende des Autorenstreiks in Hollywood, mit dem bereits seit 1963 ausgestrahlten „Kleinen Fernsehspiel“ des ZDF und der Thematisierung der Atombombe im Film auseinander, portraitiert Filmschaffende wie den finnischen Regisseur Aki Kaurismäki, die isländische Komponistin Hildur Guðnadóttir („Joker“, „Tár“) und Schauspieler Brendan Fraser („Die Mumie“, „The Whale“) und präsentiert Interviews mit internationalen Filmemachern.
Abgerundet wird das Nachschlagewerk durch Nachrufe, Preisträger nationaler wie internationaler Filmfestivals und einer Auflistung der 50 herausragendsten Blu-ray- und 4K-UHD-Editionen des Jahres.
Es gibt also auch jenseits des Kinosaals und des heimischen Fernsehers viel zu lesen und zu entdecken, um die Welt des Films und die Welt, in der wir uns bewegen, besser verstehen zu lernen.