(S. Fischer, 320 S., HC)
Der von der Presse allseits gefeierte Debütroman des 26-jährigen Oxford-Absolventen Adam Thirlwell beginnt damit, dass Moshe seiner Freundin Nana (die eigentlich Nina heißt, aber da sie als Baby nicht Nina sagen konnte, sondern nur Nana, hieß sie eben fortan Nana) pinkfarbene, plüschbesetzte Handschellen anlegen will, die aber zu groß für Nanas schmale Hände sind, also nimmt er stattdessen das pinkfarbene Bondageseil.
Alles muss richtig arrangiert sein, schließlich ist Sex eine ernste Sache. Zumindest nehmen Moshe und Nana den Sex sehr ernst. Als die geplante Penetration in Nanas Arsch aber nicht gelingt und Moshe stattdessen in die für den Geschlechtsverkehr vorgesehene Öffnung rutscht, ist das nur eine weitere von vielen kleinen Katastrophen. Denn auch die vorherigen Experimente wie Oralverkehr, Rollenspiele, Lesbianismus, Undinismus, Dreier und Fisten waren nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Problematisch wird es, als Nanas Freundin Anjali mit ins Spiel kommt, erst mit Nana eine Affäre (aber unter Moshes Aufsicht) anfängt und dann so guten Sex mit Moshe hat, dass sich Nana von Moshe trennt. Der versteht die Welt nicht mehr… Adam Thirlwell betont zwar immer wieder, dass es in seinem Buch nicht um Sex geht, aber er macht auf witzige Weise deutlich, wie wichtig Sex für eine funktionierende Beziehung offenbar ist und wie schwierig es ist, guten Sex zu haben.