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José Carlos Somoza - „Die dreizehnte Dame“

Samstag, 21. November 2009

(Claassen, 496 S., HC)
Als der arbeitslose Literaturdozent Salomón Rulfo jede Nacht von dem gleichen Albtraum heimgesucht wird, in dem er Zeuge von drei bestialischen Morden in einer Villa wird, vertraut er sich einem Arzt an, der Rulfo sogar begleitet, als die von ihm geträumte Villa in den Nachrichten als Schauplatz eben genau des Verbrechens erwähnt wird, das Rulfo in seinen Albträumen heimsucht. Als er später das Haus noch einmal aufsucht, trifft auf die junge Prostituierte Raquel, deren Träume sie ebenfalls zu dem Haus geführt haben. Bei der gemeinsamen Durchsuchung des Hauses fällt Rulfo auf, dass die ermordete Hausbesitzerin Lidia Garetti ebenso wie er selbst die Dichtkunst liebt.
So richtig mysteriös wird es aber, als Rulfo seinen alten Literatur-Professor César Sauceda aufsucht, dem er einen Zettel zeigt, den er in dem Haus gefunden hat und auf dem ein Vers aus Dantes „Inferno“ geschrieben steht. Sauceda erzählt darauf erschrocken die Geschichte von seinem Großvater, der diesen Zettel geschrieben hat – und von einem Essay, das nachzuweisen versucht hat, dass eine Sekte von dreizehn Damen als Musen Dichter wie Petrarca, Shakespeare, Hölderlin, Milton, Keats, Blake und Borges inspiriert haben sollen, die dreizehnte Dame aber nie erwähnt werden durfte. Mit immer gefährlicheren, geheimnisvolleren Ereignissen konfrontiert, begreift Rulfo, dass er unbedingt die dreizehnte Dame finden muss, um nicht weniger als die Welt zu retten… Wunderbar poetischer Roman um die Macht der Sprache, dazu ebenso geheimnisvoll und spannend!