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Matthew Pearl - „Der Dante Club“

Donnerstag, 17. Dezember 2009

(Hoffmann und Campe, 480 S., HC)
Ein grausamer Mord erschüttert Boston im Jahr 1865. Der ehrenwerte Oberrichter Artemus Prescott Healey wird von seiner Haushälterin nackt und von Maden, Würmern und Fliegen angefressen im Garten aufgefunden, wobei er während des vier Tage andauernden Todeskampfes miterleben musste, wie ihn die exotischen Insekten von innen her auffraßen. Wenig später findet man den antikatholischen unitaristischen Reverend Elisha Talbot ähnlich bizarr ermordet vor: Kopfüber in einem Loch des Kellerdurchgangs seiner Kirche aufgeknüpft, wurden seine Füße in Brand gesteckt, bis der Geistliche einem Herzinfarkt erlag.
Während die Polizei bei ihren Ermittlungen weitgehend im Dunkeln tappt, ahnt nur ein elitärer Zirkel um den Dichter Henry Wadworth Longfellow die Hintergründe der Verbrechen. Zusammen mit dem Verleger J.T. Fields, dem Dichter James Russell Lowell und dem Arzt und Autor Dr. Oliver Wendell Holmes gehört er zum Dante Club, der sich zum Ziel gesetzt hat, Dantes „Göttliche Komödie“ dem amerikanischen Publikum zugänglich zu machen. Nur der Dante Club erkennt, dass die Morde auf Dantes Schilderungen bestimmter Höllenqualen beruhen. Um nicht selbst der Verbrechen verdächtigt zu werden, machen sich die Übersetzer von Dantes Werk selbst auf die Suche nach dem Mörder... Matthew Pearl hat die wahren Probleme bei der Einführung Dantes durch den Dante Club in Amerika zu einem höchst spannenden Krimi verwoben, der stark an die Suche nach Jack The Ripper erinnert und ein wohliges Schaudern hervorruft.