Dan Simmons – „Terror“

Freitag, 29. April 2022

(Heyne, 990 S., HC) 
Seit seinem 1985 veröffentlichten, mit dem World Fantasy Award ausgezeichneten Debüt „Song of Kali“ (1991 erstmals als „Göttin des Todes“ in deutscher Sprache erschienen) hat sich der US-amerikanische Schriftsteller Dan Simmons vor allem im Horror- und Science-Fiction-Genre einen Namen gemacht. 2007 schlug er mit dem historischen Roman „Terror“ ein neues Kapitel in seiner Laufbahn auf, das 2009 mit „Drood“ und 2014 mit „Der Berg“ eindrucksvoll fortgesetzt wurde. Mit dem fast 1000 Seiten starken „Terror“ versucht Simmons das Mysterium zu klären, wie die über hundertköpfige Besatzung zweier Royal-Navy-Schiffe bei der Expedition zur Durchquerung der Nordwestpassage spurlos verschwinden konnten. 
Am 19. Mai 1845 nehmen zwei Schiffe der Royal Navy - die HMS Terror unter Leitung von Kapitän Francis Crozier und ihr etwas kleineres, von Sir John Franklin geführtes Schwesternschiff HMS Erebus – von London aus Kurs Richtung Norden, um mit der legendären Nordwestpassage einen kürzeren Seeweg über die Arktis in den Pazifischen Ozean zu finden. Für Sir John Franklin ist es als Expeditionsleiter vielleicht die letzte Möglichkeit, seine Karriere ruhmreich zu beenden, nachdem er bereits vor dreiundzwanzig Jahren erfolglos versucht hatte, die Nordwestpassage bei einer Überlandexpedition durch Nordkanada zu finden. Von den einundzwanzig Männern, mit denen Franklin 1819 aufgebrochen war, starben neun Männer, von denen mindestens einer von den anderen aufgegessen wurde. Doch auch der neuen Expedition ist wenig Glück beschieden. Obwohl die Schiffe mit dicken Eisenplatten gepanzert und mit Heißwasserheizungen und Dampfmaschinen ausgestattet sind, frieren sie im Winter im Packeis ein. Dabei wird die Erebus von den sich ständig bewegenden Eismassen so schwer beschädigt, dass sie aufgegeben werden muss. Im Kampf gegen Temperaturen von minus 70° Grad, gegen durch verdorbene und zur Neige gehende Lebensmittel verursachten Hunger, der zu etlichen qualvoll dahinsiechenden Skorbut-Opfern führt, und schließlich gegen die wachsenden Differenzen innerhalb der über 130-köpfigen Besatzung gibt es immer mehr Todesfälle zu beklagen. 
Nach nicht mal einem Jahr sind drei Männer bereits an Schwindsucht und Lungenentzündung gestorben. Die Situation spitzt sich zu, als im Winter keine offenen Fahrrinnen mehr im Eis auszumachen sind und sich diese auch im folgenden Sommer nicht auftun. Dabei spielt allerdings nicht nur die Kälte und der Hunger eine tragende Rolle, sondern offensichtlich auch ein schwer zu definierendes, riesengroßes Monster, das einige Männer auf brutale Weise tötet. Einzig die durch das Fehlen ihrer Zunge stumme Eskimo-Frau Lady Silence könnte den übrig gebliebenen Männern einen Ausweg bieten… 
„Die Aufgabe eines Schiffs war der Tiefpunkt im Leben jedes Kapitäns. Es war das Eingeständnis des eigenen Scheiterns. Und in den meisten Fällen war es auch das Ende der Laufbahn bei der Navy. Für viele Kapitäne, die Francis Crozier persönlich gekannt hatte, war es ein Schlag, von dem sie sich nie mehr erholten. Aber Crozier empfand keine Verzweiflung dieser Art. Noch nicht. Viel wichtiger für ihn in diesem Augenblick war die blaue Flamme der Entschlossenheit, die immer noch in seiner Brust brannte: Ich will leben.“ (S. 553) 
Wie Dan Simmons in seiner Danksagung erwähnt, hat der Autor eine ganze Reihe an Quellen zur Rate gezogen, um die gescheiterte Expedition zur Entdeckung der Nordwestpassage nachzeichnen zu können. Es ist aber vor allem Simmons‘ eindringlicher, vor Details strotzender Schreibstil, der die Beschreibung der Erlebnisse in den letztlich drei Jahren der Expedition bzw. des Überlebenskampfes der Männer so authentisch macht. Simmons nimmt dabei die wechselnden Perspektiven sowohl der beiden Kapitäne Sir John Franklin und Crozier als auch des Schiffsarztes Harry D.S. Goodsir (der meist in altertümlicher Sprache Tagebuch führt), des Dritten Leutnants John Irving und des Unteroffiziers Harry Peglar ein. 
Auf diese Weise wird eine Atmosphäre geschaffen, die nicht nur die Körper und Geist herausfordernden Umstände bildlich vor Augen führt, sondern auch den Leser fast körperlich die unerträgliche Kälte und den Kampf gegen den Hunger und das unbekannte Wesen nachempfinden lässt, das auf dem Eis sein Unwesen treibt. Durch die Perspektivwechsel erledigt Simmons gleichzeitig die sorgfältige Charakterisierung der Expeditionsteilnehmer und macht so deutlich, wie es zu den aufrührerischen Protesten und der Spaltung der Crew gekommen ist. 
Eine besondere Rolle spielt schließlich die Inuit-Frau Lady Silence, deren Figur eine Brücke zu der Kultur schlägt, die es im Gegensatz zu den weißen Männern aus England gewohnt ist, im Eis zu leben. Auch wenn Dan Simmons die Handlung hätte arg straffen können, ist ihm ein Epos gelungen, das sich wie das authentische Zeugnis einer wahnwitzigen Expedition liest, wobei am Ende die Glaubensvorstellungen der Inuit näher ausgeführt und so die Expedition und ihre unerklärlichen Momente in einen anderen Kontext überführt werden, was dem Buch allerdings eher schadet als nützt. 

Stephen King – „In einer kleinen Stadt“

Samstag, 16. April 2022

(Hoffmann und Campe, 698 S., HC) 
Als Stephen King 1991 mit „Needful Things“ seinen 19. Roman veröffentlichte, war er schon längst der unangefochtene „King of Horror“, der mit Bestsellern wie „Carrie“, „Christine“, „Friedhof der Kuscheltiere“, „Es“, „Sie“, „The Stand – Das letzte Gefecht“ und „Stark – The Dark Half“ das Grauen in den Alltag meist kleinstädtischer Bürgerlichkeit Einzug halten ließ. Mit „In einer kleinen Stadt – Needful Things“ kehrt King in die fiktive Kleinstadt Castle Rock zurück, Schauplatz seiner vorangegangenen Bücher wie „Cujo“, „Stark – The Dark Half“ und „Dead Zone – Das Attentat“
Als in Castle Rock das Schild „Eröffnung demnächst!“ darauf hinweist, dass mit „Needful Things“ eine „neue Art von Laden“ seine Tore öffnet, ist die Neugier der Bevölkerung groß. Schließlich verkündet ein Schild für den 9. Oktober eine „Gala-Eröffnung“. Doch noch vor der offiziellen Eröffnung bekommt der elfjährige Brian Rusk mit, was es mit dem neuen Geschäft auf sich hat. Als er noch in Tagträumen an seine Lehrerin Miss Ratcliffe versunken ist, entdeckt er, dass das Schild am Laden schon wieder ausgewechselt worden ist. Neugierig betritt er das Geschäft, in dem ihn der betagte Leland Gaunt begrüßt und ihm als ersten Kunden einen speziellen Preis für das Objekt einräumt, das den Jungen möglicherweise interessiert. 
Auf die Frage, was Brian lieber als alles auf der ganzen Welt hätte, antwortet Brian prompt: „Sandy Koufax“. Tatsächlich findet Gaunt in seinem Karton mit Baseballkarte nicht nur die ersehnte Baseballkarte von Sandy Koufax aus dem Jahr 1956, sondern sie ist auch noch „für meinen guten Freund Brian“ signiert. Dafür muss Brian nur 85 Cent hinlegen, doch zur Bezahlung gehört noch die Ausübung eines an sich harmlosen Streiches, der darin besteht, die zum Trocknen im Garten aufgehängten weißen Laken von Wilma Jerzyck mit Schlamm zu bewerfen. Sie macht dafür Nettie Cobb verantwortlich, die einst ihren gewalttätigen Mann ermordet hatte und einige Jahre im Gefängnis verbrachte, bevor sie als Haushälterin bei Polly Chalmers eine neue Chance im Leben erhielt. Wilma und Nettie tragen nämlich schon seit einiger Zeit einen Streit aus, bei dem nun aber definitiv eine Grenze überschritten wurde. Andere Kunden von „Needful Things“ machen eine ähnliche Erfahrung wie Brian. Hugh Priest, der den städtischen Müllwagen fährt und wegen seiner Trunksucht immer wieder mit Henry Beaufort, dem Besitzer des Mellow Tiger, Ärger bekommt, erwirbt bei „Needful Things“ einen Fuchsschwanz, der ihn an das Kabrio seines Dads erinnert, Deputy Norris Ridgewick eine Angel und der verschuldete Stadtrat Danforth „Buster“ Keeton ein Pferderennspiel, mit dem er zukünftige echte Rennen simulieren und mit den Gewinnen die aus der Staatskasse veruntreuten Gelder zurückzahlen kann. Während diese Objekte nur so viel Geld kosten, wie der Käufer erübrigen kann, sind die damit verbundenen Streiche umso perfider, da sie Feindschaften wie zwischen den Baptisten und den Katholiken, zwischen Keeton und Ridgewick, zwischen Nettie und Wilma, auf die Spitze treiben. Selbst die Beziehung zwischen Sheriff Alan Pangborn und Polly Chalmers droht unter Leland Gaunts Ränkespiel zu zerbrechen. Als schließlich mit Ace Merrill ein früherer Krimineller in die Stadt zurückkehrt, beginnt das Fass überzulaufen, nachdem Wilma und Nettie haben ihren Streit bereits mit dem Tod bezahlen mussten … 
„Die Waren, die auf die Einwohner von Castle Rock einen solchen Reiz ausgeübt hatten – die schwarzen Perlen, die heiligen Reliquien, das Buntglas, die Pfeifen, die alten Comic-Hefte, die Baseballkarten, die antiken Kaleidoskope – waren alle verschwunden. Mr. Gaunt war zu seinem wahren Geschäft übergegangen, und wenn die Sache zu Ende ging, war das wahre Geschäft immer dasselbe. Der Gegenstand, mit dem er handelte, hatte sich im Lauf der Jahre geändert, genau wie alles andere, aber derartige Veränderungen waren oberflächlich, sie waren Guss mit unterschiedlichen Aroma auf dem gleichen dunklen, bitteren Kuchen. Letztendlich bot Mr. Gaunt ihnen immer Waffen an – und sie kauften immer.“ (S. 556) 
Stephen King nimmt sich einmal mehr viel Zeit, die Verhältnisse in Castle Rock zu beschreiben und die Schicksale so einiger ihrer Bürger so zu thematisieren, dass sie für den Leser zu Menschen aus Fleisch und Blut werden. Die einfühlsamen Charakterisierungen gehen auch schnell mit den Antipathien einher, die die einzelnen Figuren anderen Bewohnern der Stadt gegenüber empfinden. Dass der diabolische Geschäftsmann geschickt mit den Begierden und Animositäten innerhalb der Bevölkerung spielt, macht „Needful Things“ von Beginn an zu einer fesselnden Lektüre, da niemand von Leland Gaunts Kunden auch nur ahnt, was er mit den an sich harmlosen Streichen anrichtet. Da ist jeder Einzelne bereits so im Bann des Gegenstandes gefangen, der wichtiger als alles andere geworden ist, dass die Auswirkungen der Streiche gar nicht abzusehen sind. Die Vernunft geht bei der kleingeistigen Habgier völlig flöten, was am Ende in einem blutigen Fiasko mündet, bei dem King leider auch den Bogen etwas überspannt. Bis zum kriegsähnlichen Showdown bietet „In einer kleinen Stadt“ aber einen psychologisch fundierten Blick in die Seele einer Kleinstadt, in der es unter der Oberfläche eben nicht so idyllisch ist, wie es zunächst den Anschein hat.  

„Filmjahr 2021/2022 - Lexikon des internationalen Films“

Sonntag, 10. April 2022

(Schüren Verlag, 544 S., Pb.) 
Der „Filmdienst“ wird in diesem Jahr 75 Jahre alt und gilt gerade in unruhigen, von Corona-Lockdowns und Kriegen, die immer näher an unsere Haustür rücken, als fundierte Orientierungshilfe im kaum noch zu überschaubaren Filmgeschäft. Auch wenn die Zeitschrift „Filmdienst“ 2017 eingestellt worden ist, dient das Online-Portal fimdienst.de nach wie vor als kenntnisreicher Wegweiser durch das immense Angebot an Filmen, die sowohl für das Kino als auch Streaming-Dienste oder die direkte Auswertung auf DVD und Blu-ray produziert werden. 
Eine besondere Leuchtturm-Stellung nimmt nach wie vor Jahr für Jahr das von filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission für Deutschland herausgegebene Film-Jahrbuch des „Lexikon des internationalen Films“ ein. Es fasst nicht nur alle in dem jeweils vergangenen Jahr veröffentlichten Kinofilme mit Synopsis, Kurzkritik und wesentlichen Credits zusammen, die auf dem Online-Portal besprochen worden sind, sondern lässt das Filmjahr auch in verschiedenen Essays und ausführlichen Rezensionen zu den wichtigsten Filmen Revue passieren. In dieser Hinsicht ist auch im Jahr 2021 viel passiert: 
„Auch wenn man nicht so genau sagen kann, woher dieser Reichtum rührt, verblüfft in der Zusammenschau der wichtigsten Filme des Jahres 2021 die Fülle und ästhetische Bandbreite der Werke. Sie holen das Leben zurück, die bunte Fülle des Daseins, seine Zumutungen und Fragen, aber auch den Trost, dass es selbst nach den dunkelsten Katastrophen ein neues Morgen gegeben hat.“ (S. 9)

Das „Filmjahr 2021/2022“ beginnt mit einer Auflistung der erfolgreichsten Filme des vergangenen Jahres, aufgeteilt in die besucherstärksten, die deutschen, Arthouse-, Dokumentar- und Kinderfilme, um dann Monat für Monat die wichtigsten Ereignisse in der Welt (in Schlagzeilen) und in der Filmwelt (in kurzen Artikeln) zu rekapitulieren. Nach diesem Überblick geht es mit ausführlichen Besprechungen der „20 besten Filme des Jahres“ ans Eingemachte. Hier setzen sich die Kritiker:innen von filmdienst.de ausführlich mit ihren Favoriten des Kinojahres auseinander. In ihren fundierten Rezensionen bekommt der Cineast noch einmal neuen Blick auf Oscar-prämierte Werke wie „The Power of the Dog“, „The Father“, „Minari“, „Dune“ und „Nomadland“ ebenso wie auf vielleicht noch zu entdeckende Filme wie „Titane“, „The Green Knight“, „Die Zähmung der Bäume“ und „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“, gefolgt von einer ausführlichen Vorstellung von „15 bemerkenswerten Serien“ wie „Scenes From a Marriage“, „The Underdog Railroad“, „The North Water“, „Lisey’s Story“ und „Nine Perfect Strangers“
In den nachfolgenden Essays gehen die filmdienst-Autor:innen verschiedenen Themen rund um die Filmbranche und Filmkultur, ausgesuchten Themen und Motiven auf den Grund. Da werden das junge französische Genrekino vorgestellt, die Faszination rund um die erfolgreichen Kino-Figuren James Bond einerseits und Indiana Jones andererseits beleuchtet, Wong Kar-wais Einfluss auf das Kino untersucht und schließlich Filmschaffende wie Matt Damon, Simone Signoret, Kelly Reichardt, Denis Villeneuve und Bob Dylan vorgestellt. 
Interviews und Nachrufe runden den umfangreichen ersten Teil des „Filmjahrs 2021/2022“ ab, ehe im Hauptteil 1500 Filme (Kino, Fernsehen, Internet, Silberscheiben) in alphabetischer Reihenfolge kurz, knackig und fundiert vorgestellt werden. Herausragende Veröffentlichungen im Heimkino-Bereich, Preisträger deutscher und internationaler Filmfestspiele und -preise runden das Nachschlagewerk wie gewohnt ab. So lädt das Kompendium zum kurzen Nachschlagen ausgesuchter Filme ebenso ein wie zum Schmökern und Eintauchen in die wunderbar vielschichtigen Aspekte des Films.  

Ross Macdonald – (Lew Archer: 17) „Dornröschen“

Samstag, 9. April 2022

(Diogenes, 390 S., Tb.) 
Zwar hat Ross Macdonald (1915-1983) auch einige eigenständige Romane veröffentlicht (meist unter seinem Realnamen Kenneth Millar), doch berühmt geworden und damit in die Liga von Hardboiled-Autoren wie Dashiell Hammett und Raymond Chandler aufgestiegen ist Macdonald durch seine 18 Bände umfassende Reihe um den empathischen Privatdetektiv Lew Archer. Der Diogenes-Verlag bringt Macdonalds einflussreiches Wirken durch neu übersetzte und mit je einem Nachwort von Donna Leon versehene Werke wieder verstärkt ins Licht der Öffentlichkeit. Mit „Sleeping Beauty“ ist 1973 der vorletzte Band der langlebigen Reihe erschienen. Darin geht Archer einmal Verbrechen auf die Spur, deren Wurzeln lange in einer verwickelten Vergangenheit liegen. 
Privatdetektiv Lew Archer befindet sich gerade auf dem Rückflug von Mazatlán nach Hause, als er beim Landeanflug auf Los Angeles einen riesigen Ölfleck vor der Küste von Pacific Point entdeckt, unweit des verheerenden schwarzen Ölteppichs die dafür verantwortliche Bohrinsel. Wie Archer aus der Zeitung erfährt, gehört die Bohrinsel Jack Lennox, der verkündete, das Problem innerhalb der nächsten 24 Stunden aus der Welt geschafft zu haben. 
Da Pacific Point für den Detektiv einen seiner Lieblingsplätze an der Küste darstellt, fährt er nicht zu seiner Wohnung in West Los Angeles, sondern zum Strand, wo er eine junge Frau dabei beobachtet, wie sie einen ölverschmierten Vogel zu retten versucht. Archer nimmt sich der verzweifelten Frau an, die sich als Laurel Russo vorstellt und die Tochter von Jack Lennox ist. Doch kaum ist er mit ihr in seiner Wohnung angekommen, verschwindet sie spurlos – mit einer Flasche voller Schlaftabletten, die sie seinem Arzneischrank entnommen hat. Besorgt macht sich Archer auf die Suche nach Laurel und ruft schließlich ihren Mann an, den Apotheker Tom Russo, der Archer offiziell damit beauftragt, seine offenbar selbstmordgefährdete Frau zu suchen, von der er wieder einmal seit ein paar Wochen getrennt lebt. Archer klappert nach und nach die Menschen ab, die Laurel irgendwie nahestehen, ihre beste Freundin Joyce ebenso wie ihre Eltern Jack und Marian, ihre vermögende Großmutter Sylvia und Toms Cousine Gloria, die kurz davor steht, sich neu zu verheiraten, mit einem derzeit mittellosen Mann namens Harry. 
Besonders interessant entpuppt sich der Besuch bei dem ehemaligen Marine-Captain Benjamin Somerville, der nicht nur als stellvertretender Vorstand von Lennox’ Ölfirma fungiert, sondern mit dessen Frau Elizabeth sich Archer auf eine kurze Affäre einlässt. Für Somerville ist es bereits die zweite Katastrophe, für die er sich verantwortlich fühlt, nachdem er im Zweiten Weltkrieg sein Schiff Canaan Sound und viele Männer bei Okinawa durch einen Brand verloren hatte. Als für Laurel eine Lösegeldforderung über 100.000 Dollar eingeht, überschlagen sich die Ereignisse. Bei der Übergabe des Lösegeldes, das Sylvia Lennox bereitgestellt hat, wird John Lennox ebenso angeschossen wie der Entführer, hinter dem man Laurels früheren Bekannten Harold Sherry vermutet. Dann werden zwei weitere Männer ermordet aufgefunden … 
„Anstatt gleich loszufahren, saß ich eine Weile still in meinem Auto und blickte auf die Stadt hinaus, die sich wie eine leuchtende Landkarte bis zum Horizont erstreckte. Es war schwer, ihre sich ständig verändernde Bedeutung zu erfassen. All die Kringel, Punkte und Rechtecke verlangten, wie ein abstraktes Gemälde, nach Interpretation, und dazu war alles heranzuziehen, was die Erinnerung hergab. Der Gedanke an Laurel, die noch immer in diesem Labyrinth verschollen war, durchzuckte mich wie ein stechender Schmerz.“ (S. 326f.) 
Ross Macdonald schickt seinen engagierten Privatdetektiv Lew Archer ebenso wie seine Leser auf eine wilde Ermittlungs-Achterbahnfahrt, die ihren Ausgang zwar in einem Ölteppich hat, der sich vor der Küste von Pacific Point ausbreitet, vor allem aber in das verworrene Labyrinth einer Familie führt, die nicht erst durch die Katastrophe der Ölverschmutzung vor einer Zerreißprobe steht. Lew Archer muss sich die Puzzleteile der Familienverhältnisse mühsam zusammensuchen. 
Es scheint, als würde Macdonald seinen aufopferungsvoll um Aufklärung kämpfenden Detektiv innerhalb einer einzigen Nacht von Pontius zu Pilatus schicken. Aus den nicht immer aufrichtigen Fetzen der Interviews, die er mit den Mitgliedern der Russo- und Lennox-Familien führt, lassen sich nur schwer die Verantwortlichen ausmachen, für die Ölkatastrophe und das lang zurückliegende Schiffsunglück ebenso wie für die – möglicherweise nur vorgetäuschte – Entführung und die anschließenden Morde. Wieder einmal thematisiert Macdonald die Konflikte zwischen den Generationen innerhalb einer Familie, die Bürde, die Eltern ihren Kindern manchmal aufbürden, und die Kette von Ereignissen, die außereheliche Affären und Geldgier auslösen. 
„Dornröschen“ entwickelt sich nach etwas sperrigem Beginn mit dem Hopping von einem Interview-Partner zum nächsten zu einem echten Pageturner, sobald sich erahnen lässt, welch lang zurückliegende und dunkle Geheimnisse den neueren Verbrechen zugrunde liegen.  

John Irving – „Eine Mittelgewichts-Ehe“

Mittwoch, 6. April 2022

(Diogenes, 278 S., Tb.)
Der US-amerikanische Schriftsteller John Irving ist für seine oft skurril agierenden, manchmal auch körperlich deformierten und psychisch angeschlagenen Figuren bekannt, die sich in allerlei für den Normalbürger unvorstellbaren sexuellen Eskapaden hingeben. Das gelingt ihm meist so anschaulich, dass immerhin fünf seiner Werke (darunter „Garp und wie er die Welt sah“, „Das Hotel New Hampshire“ und „Gottes Werk und Teufels Beitrag“) sogar verfilmt worden sind. Mit seinem dritten, im Original 1974 veröffentlichten Roman „Eine Mittelgewichts-Ehe“ greift Irving mehrere seiner immer wiederkehrenden Topoi auf, erzählt von zwei Ehepaaren im Partnertausch-Modus und lässt dabei Ringer-Gewichtsklassen und andere Vergleiche aus dem Sport einfließen.
Die 1938 im österreichischen Eichbüchl in der Nähe von Wien geborene Anna Agathe Thalhammer hat eine traumatisierte Kindheit hinter sich. Als die Russen 1945 nach Österreich kamen, versteckte ihre Mutter sie in dem Körper einer ausgeweideten Kuh, wo sie nach einigen Tagen aber doch von einem georgischen Offizier gefunden und fortan „Utschka“ (Kuh) genannt wurde. Für den namenlosen Ich-Erzähler ist klar, dass „Utsch“, wie er sie abgekürzt zu nennen pflegt, aus demselben Grund verletzlich ist, aus dem sie stark ist. Sie ist ebenso in Wien aufgewachsen wie Severin Winter, dessen Vater wie Utschs Eltern während des Krieges starb. 
Die Tatsache, dass er einige Bilder seines verstorbenen Vaters besitzt, macht ihn mit Edith Fuller bekannt, die im Auftrag des Museum of Modern Art unterwegs ist, Gemälde zu erwerben, die die Sammlung abrunden. Sie erfährt, dass Severins Vater, Kurt Winter, während des Krieges seine Frau Katrina Marek mit einer Mappe voller erotischer Akte nach London geschickt hatte, wo sie eigentlich ihre Schauspielkarriere vorantreiben wollte, aber vor allem wegen der Akte, die Winter von ihr angefertigt hatte, als Modell engagiert wurde. 
Der mit Utsch verheiratete Ich-Erzähler, der nebenbei historische Romane schreibt, unterrichtet Geschichte am selben College wie Severin, der dort Deutsch unterrichtet und die Ringermannschaft trainiert. Die beiden Ehepaare lassen sich auf einen Partnertausch ein, schließlich scheinen die neuen Konstellationen sowohl in körperlicher Hinsicht als auch ihren Interessen nach besser zu passen. Doch als der Erzähler herausfindet, dass es dieses Arrangement wohl nicht gegeben hätte, wenn Edith ihren Mann nicht zuvor im Ringerkäfig mit einer lädierten Tanzlehrerin in flagranti erwischt hätte, verändern sich die Einstellungen der vier Beteiligten zu dem Partnertausch … 
„Ich sagte ihr, dass die schnellste Art, unsere Beziehung zu beenden, darin bestehe, unser Zusammensein als eine Art Provokation von Severin zu missbrauchen. Da schmollte sie mit mir. Ich wollte in diesem Moment sehr gern mit Edith schlafen, weil ich wusste, dass Utsch und Severin nicht konnten, aber ich erkannte, dass ihre Wut auf ihn sie wütend auf alles gemacht hatte und dass es unwahrscheinlich war, heute mit ihr zu schlafen.“ (S. 120) 
Irving nimmt sich in dem Roman viel Zeit, zunächst die Lebensgeschichten der Protagonisten aufzurollen, um ihnen ein Profil zu verleihen und eine Erklärung dafür anzubieten, warum sich die beiden Ehepaare auf einen Partnertausch einlassen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Winters ihre beiden Kinder, Dorabella und Fiodiligi, nach den weiblichen Hauptpersonen in Mozarts Oper „Così fan tutte“ benannt haben, in der das Thema Partnertausch auf eine ähnliche Weise inszeniert wird wie in Irvings Roman. 
In seinem dritten Roman nach „Lasst die Bären los!“ und „Die wilde Geschichte vom Wassertrinker“ arbeitet Irving viel mit Ringer-Vokabular, benennt einige der Kapitel sogar nach den verschiedenen Gewichtsklassen und verortet den entscheidenden Auslöser für den Partnertausch passenderweise auch in einem Ringerkäfig. Irving springt in seiner Erzählung in der Chronologie hin und her, wechselt die Perspektiven, auch wenn sie stets von dem Ich-Erzähler wiedergegeben werden, und mit sichtlichem Vergnügen beschreibt er auch diverse erotische Episoden. 
Doch letztlich nimmt die Vergangenheit der Protagonisten mehr Raum ein als die gegenwärtigen Verwicklungen, die Dialoge wirken oft gekünstelt, so dass man als Leser eher zum Betrachter einer wissenschaftlichen Operation wird und so wenig Interesse an den Problemen und Leidenschaften der mehr oder wenigen skurrilen Figuren entwickelt. 

 

Buddy Giovinazzo – „Piss in den Wind“

Sonntag, 3. April 2022

(Pulp Master, 256 S., Tb.) 
Buddy Giovinazzo ist zwar in Staten Island, New York City, geboren und aufgewachsen, lebt aber zu großen Teilen in Berlin und hat vor allem als Filmemacher Karriere gemacht, bevor er auch als Schriftsteller bekannt geworden ist. So drehte er hierzulande diverse Folgen für „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „SOKO Leipzig“ und „Der Kriminalist“, legte 1993 mit „Life is Hot in Cracktown“ („Cracktown“) sein Debüt als Schriftsteller vor. Mit „Poesie der Hölle“, „Broken Street“ und „Potsdamer Platz“ gewann Giovinazzo eine treue Lesergemeinde. 2009 folgte mit „Caution to the Winds“ sein bisher letzter Roman, der zwei Jahre später hierzulande unter dem kuriosen, saloppen Titel „Piss in den Wind“ bei Pulp Master veröffentlicht wurde. 
Der Mittdreißiger James Gianelli verdient sich seinen Lebensunterhalt als College-Dozent für Fotografie und hofft, dass ihm die ersehnte Festanstellung ermöglicht, etwas mehr Stabilität in sein Leben zu bekommen. Doch als sich seine Freundin Karen nach zwei Jahren von ihm trennt und zu ihrem Bruder ziehen will, bekommt er einen psychotischen Anfall. Als er aus der Bewusstlosigkeit erwacht, liegt Karen mit Würgemalen am Hals tot neben ihm. Überzeugt, sie umgebracht zu haben, wickelt er sie in einen Teppich und verstaut ihn mit der unerwünschten Hilfe seines Nachbarn John Connor in Karens 82er Chevy. Den Wagen samt Leiche versenkt James nachts am Pier. Zwar fragen zunächst Karens beste Freundin Debbie und später auch die Cops bei ihm nach Karen Verbleiben, da sie nie bei ihrem Bruder angekommen ist, doch wird James offiziell nicht als Verdächtiger behandelt. 
„Solange sie bleibt, wo sie ist, dachte ich, steht mein Wort gegen das der anderen. Ich bin unschuldig, bis meine Schuld bewiesen ist. Doch als ich über die Bucht blickte und ihren desolaten Zustand einfing, die weggeworfenen Zeitungen, das Holz, Flaschen und Autoreifen, all den leblosen, an die Küste gespülten Müll, der sie prägte wie Fingerabdrücke eine Tatwaffe, wurde mir klar, dass es nur eine Frage der Zeit war. Die See weiß, wann es noch eine Aufgabe zu erledigen gilt. Und als jede neue Welle zu einer Warnung wurde, jede Ladung Gischt zu einer Anklage, wusste ich, dass sie zurückkommen würde.“ (S. 169) 
Karens Leiche taucht jedoch nicht auf. Da James das Alleinsein aber zusetzt, versucht er es zunächst mit Telefon-Sex, doch die Dame am anderen Ende will sich nicht auf ein persönliches Treffen einlassen. Und auch die Prostituierte Annabelle lehnt es ab, die ganze Nacht bei James zu verbringen. Als James eines Morgens Zeuge wird, wie die mit mehreren Messerstichen verschandelte Leiche einer jungen Frau ans Ufer gespielt wird, macht er einige Fotos von ihr, die er überall in seiner Wohnung platziert, auch in seinem Büro an der Universität. 
Aus der Zeitung erfährt er, dass es sich um die 23-jährige Dominique handelt, von der er immer stärker besessen wird. Sie nimmt einen für ihn sehr real wirkenden Teil seines Lebens ein, doch als sich James für ihre jüngere Schwester Susan zu interessieren beginnt, entwickelt sich sein Leben zum kompletten Chaos … 
Es ist kein Sympathieträger noch taugt er als Identifikationsfigur. Giovinazzos Ich-Erzähler James Gianelli hat durch seine traumatische Kindheit, die nach und nach in Rückblenden aufgefächert wird, ein mehr als gestörtes Verhältnis zu Frauen. Ihm ist spätestens durch die Trennung von Karen, die er wie viele andere Mädchen zuvor während seines Seminars kennengelernt hat, durchaus bewusst, dass er immer wieder die gleichen Fehler macht und zu sehr die Kontrolle über das Leben seiner Freundinnen gewinnen will. Auf der einen Seite bietet ihm die Beziehung zu Dominique eine erfrischende Abwechslung. Sie ist nicht nur willig, sondern fragt ihn regelmäßig, wie er sie sich wünscht, als hätte sie keinen eigenen Willen. Doch auch dieses Verhalten wird James bald lästig, und als er sich in ihre Schwester zu verlieben beginnt, entwickelt sich Dominique gar zur Bedrohung. 
Hier bewegt sich der Autor auf den vertrauten Pfaden von Stephen King, aber auch Filmemacher wie Alfred Hitchcock und Brian de Palma kommen einem bei diesem Szenario in den Sinn. Was zunächst einen übernatürlichen Charakter aufweist, erweist sich aber bald als psychotische Störung des Protagonisten, doch entwickelt der Autor diese Gratwanderung nicht besonders überzeugend. Auch die Beziehung zu Susan wird nicht besonders gut herausgearbeitet, und so schwankt „Piss in den Wind“ etwas unentschlossen zwischen Psycho-Drama und Krimi, ohne den Figuren oder dem Plot die entsprechenden Konturen zu verleihen. 

 

James Patterson – (Alex Cross: 10) „Und erlöse uns von dem Bösen“

Samstag, 2. April 2022

(Blanvalet, 352 S., Tb.) 
Colonel Geoffrey Shafer, auch als „Wiesel“ bekannt, weilt gerade in Salvador und will sich mit einem 13-jähriges Mädchen vergnügen, als er in die Fänge eines Verbrechers gerät, der in Sachen Grausamkeit in einer weit höheren Liga spielt als er selbst. Der „Wolf“ hat nämlich ein Team zusammengestellt, in dem jeder für eine ganz spezielle Aufgabe engagiert worden ist, ohne den gesamten Plan zu kennen. In dem der Wolf eine zuvor evakuierte Wohnwagensiedlung in Sunrise Valley, Nevada, dem Boden gleichmacht, weckt er wie gewünscht das Interesse des FBI. Direktor Burns lässt Alex Cross, der gerade ein paar Tage mit seinem Sohn Alex in Seattle, Washington, verbracht hatte und sich nun mit seiner in San Francisco lebenden Freundin Jamilla Hughes vom dortigen Morddezernat trifft, direkt zum Tatort fliegen. 
Doch das Attentat in Nevada ist für den Wolf nur eine Aufwärmübung. Es folgen nicht zuvor evakuierte Dörfer in Nordengland und bei Lübeck, die von der Landkarte gebombt werden, dann übermittelt der Wolf gegenüber dem FBI, der CIA und dem Heimatschutz seine Forderungen. Er verlangt zwei Milliarden Dollar und die Freilassung etlicher Gefangener, sonst würde er New York, London, Washington und Frankfurt auslöschen. Wie ernst es dem Wolf ist, unterstreicht er mit einem erfolgreichen Attentat auf CIA-Chef Thomas Weir. Von nun an folgt Cross einzelnen Spuren nach New York, London, Paris, doch alle Spuren, die zum Wiesel oder zum Wolf führen, enden in einer Sackgasse … 
„Von nun an glichen die Ereignisse einer wahnwitzigen Achterbahnfahrt, wilder als alles, was man ich hätte vorstellen können. Das letzte Ultimatum lief in wenigen Stunden ab, und niemand, weder in der Chefetage noch unten bei den einfachen Streifenpolizisten, hatte eine Ahnung, was geschah. Vielleicht wusste der Premierminister etwas? Oder der Präsident? Der Kanzler Deutschlands? Jede Stunde, die verstrich, machte es schlimmer. Dann kamen die Minuten. Es gab nichts, was wir tun konnten. Nur beten, dass das Lösegeld bezahlt wurde.“ (S. 193) 
Seit 1993 schreibt James Patterson an einer der erfolgreichsten Thriller-Serien überhaupt. Doch seit den ersten beiden, jeweils auch verfilmten Bänden „Along Came a Spider“ („Morgen Kinder wird’s was geben“) und „Kiss the Girls“ („…denn zum Küssen sind sie da“) unterliegt die „Alex Cross“-Reihe großen qualitativen Schwankungen. 
Einen Tiefpunkt hat Patterson definitiv mit „Und erlöse uns von dem Bösen“ erreicht. Nach dem Motto, nur mit Superlativen noch Spannung erzeugen und die Leser bei Laune halten zu können, hat der US-amerikanische Bestseller-Autor hier nicht nur ein höchst unglaubwürdiges Szenario entwickelt, sondern galoppiert quasi im ungebremsten Eiltempo durch einen Plot, in dem ausgerechnet natürlich Alex Cross die Welt vor einer umfassenden Katastrophe rettet, nachdem er in Lichtgeschwindigkeit erst durch die Vereinigten Staaten und dann durch Europas Metropolen London und Paris gehetzt ist, immer mal wieder seine Familie hier und da besucht und sich darüber klar zu werden versucht, mit welcher der Frauen, die was von ihm wollen, er sich auf eine Beziehung einlassen könnte. 
Leider vergisst Patterson, bei dem aberwitzigen Tempo sowohl die Glaubwürdigkeit seiner Geschichte als auch die Charakterisierung seiner Figuren. Stakkato-mäßig lässt der Autor seinen Superhelden in extrem kurzen Kapiteln von Schauplatz zu Schauplatz hetzen, während er überlegen muss, wer eventuell in den Reihen von FBI und CIA Kontakt zu dem Wolf haben und ein Verräter sein könnte bzw. wer überhaupt hinter der Identität des Wolfs steckt. Hier wäre auf jeden Fall viel weniger viel mehr gewesen.