Posts mit dem Label Gustav Meyrink werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gustav Meyrink werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Gustav Meyrink - „Der Mönch Laskaris“

Samstag, 30. Mai 2009

(Festa, 320 S.,Pb.)
Seit seinem ersten Roman „Der Golem“ (1915) ist Gustav Meyrink (1868 – 1932) aus der deutschsprachigen phantastischen Literatur nicht mehr wegzudenken. Zwar sind weitere Werke wie „Das grüne Gesicht“, „Der weiße Dominikaner“ und „Walpurgisnacht" heute längst nicht mehr so bekannt wie zu Meyrinks Lebzeiten, doch üben seine Geschichten, die das Ausbrechen ihrer Helden aus dem Gefängnis der bekannten Realitäten zu beschreiben versuchen, auch heute noch eine große Faszination aus, stehen sie doch in einer langen Tradition, die von Edgar Allan Poe über E.T.A. Hoffmann bis zu Kubin, Strobl und Lasack führt.
In der Storys-Sammlung „Der Mönch Laskaris“ wird zudem deutlich, wie sehr ägyptische Mysterienweisheit, indisch-theosophisches Gedankengut und tibetisch-taoistische Weisheiten Eingang in Meyrinks Schaffen eingeflossen sind. Die 130 Seiten umfassende titelgebende Geschichte „Der Mönch Laskaris“ wendet sich aber zunächst dem beliebten „Goldmacher“-Motiv zu, nämlich der Verwandlung von unedlen Metallen in Gold. Ein geheimnisvoller griechischer Mönch verteilt sein magisches Pulver an verschiedene Alchimisten, die oftmals Ruhm und Ehre erreichen, aber oft unglücklich enden. In „Der Opal“ werden wir mit indischen Sitten vertraut gemacht, die einem das Tragen des besagten Edelsteins doch etwas verleiden können. „Der Mann auf der Flasche“ ist eine merkwürdige Marionetten-Komödie, die für viele Darsteller leider tödlich endet. Und schön gruselig ist auch „Die Pflanzen des Dr. Cinderella“, die sich als Kreuzung von pflanzlichem und menschlichem Gewebe entpuppen...

Frank Festa (Hrsg.) - „Necrophobia – Meister der Angst“

(Festa, 440 S., Pb.)
Vor allem in den 80ern sind Anthologien von Horror-Geschichten auch hierzulande sehr populär gewesen – man denke nur an „Horror vom Feinsten“ oder Stephen Kings „Nachtschicht“ -, was vor allem den Bestsellererfolgen von Stephen King zu verdanken ist, der oft seine besten Ideen in Kurzgeschichten unterbrachte, aber auch Clive Barker, der seinen Durchbruch den „Büchern des Blutes“ zu verdanken hat. Dass Horror wieder etwas mehr in Mode kommt, ist zum einen Hörbuch-Verlagen wie LPL Records zu verdanken, die vor einiger Zeit mit „Necrophobia“ auf zwei CDs Kurzgeschichten von Briam Lumley, Joe R. Lansdale, H.P. Lovecraft, Gustav Meyrink, Richard Laymon und Graham Masterton so erfolgreich inszenierte, dass es mittlerweile eine Fortsetzung gibt. Und der Festa Verlag hat das Erfolgskonzept aufgegriffen und mit „Necrophobia“ eine wunderschöne Sammlung erschreckender Geschichten zusammengetragen.
Um die Geschichten der beiden „Necrophobia“-Hörbuch-Anthologien herum (wobei nicht jede Story von den CDs auch im vorliegenden Buch berücksichtigt werden konnte) hat Frank Festa insgesamt zwanzig Short Storys ausgewählt, die tatsächlich zum Besten zählen, was das Genre hergibt, von Klassikern wie H.P. Lovecraft, Gustav Meyrink, Clark Ashton Smith, Bram Stoker und William Hope Hodgson über die Wegbereiter des modernen Horrors wie Ramsey Campbell, F. Paul Wilson, Kim Newman, Graham Masterton und Richard Laymon bis zu Autoren, die es lohnt, sie endlich zu entdecken.