(Festa, 320 S.,Pb.)
Seit seinem ersten Roman „Der Golem“ (1915) ist Gustav Meyrink (1868 – 1932) aus der deutschsprachigen phantastischen Literatur nicht mehr wegzudenken. Zwar sind weitere Werke wie „Das grüne Gesicht“, „Der weiße Dominikaner“ und „Walpurgisnacht" heute längst nicht mehr so bekannt wie zu Meyrinks Lebzeiten, doch üben seine Geschichten, die das Ausbrechen ihrer Helden aus dem Gefängnis der bekannten Realitäten zu beschreiben versuchen, auch heute noch eine große Faszination aus, stehen sie doch in einer langen Tradition, die von Edgar Allan Poe über E.T.A. Hoffmann bis zu Kubin, Strobl und Lasack führt.
In der Storys-Sammlung „Der Mönch Laskaris“ wird zudem deutlich, wie sehr ägyptische Mysterienweisheit, indisch-theosophisches Gedankengut und tibetisch-taoistische Weisheiten Eingang in Meyrinks Schaffen eingeflossen sind. Die 130 Seiten umfassende titelgebende Geschichte „Der Mönch Laskaris“ wendet sich aber zunächst dem beliebten „Goldmacher“-Motiv zu, nämlich der Verwandlung von unedlen Metallen in Gold. Ein geheimnisvoller griechischer Mönch verteilt sein magisches Pulver an verschiedene Alchimisten, die oftmals Ruhm und Ehre erreichen, aber oft unglücklich enden. In „Der Opal“ werden wir mit indischen Sitten vertraut gemacht, die einem das Tragen des besagten Edelsteins doch etwas verleiden können. „Der Mann auf der Flasche“ ist eine merkwürdige Marionetten-Komödie, die für viele Darsteller leider tödlich endet. Und schön gruselig ist auch „Die Pflanzen des Dr. Cinderella“, die sich als Kreuzung von pflanzlichem und menschlichem Gewebe entpuppen...
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