(Limes, 414 S., HC)
In der Bostoner Graystone Abbey werden während einer eiskalten Dezembernacht die Leiche der jungen Novizin Camille Maginnes und die schwer verletzte Schwester Ursula aufgefunden. Bei der Obduktion des jungen Mädchens stellt die Pathologin Maura Isles fest, dass diese kurz vor ihrem Tod ein Kind entbunden haben muss, dessen von einem schweren Geburtsfehler gezeichnete Leiche wenig später in einem anliegenden See gefunden wird. Ist der attraktive Priester Brophy vielleicht der Vater? Im Kloster will man von Camilles Schwangerschaft jedenfalls nichts gewusst haben. Von der mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingelieferten Schwester Ursula erhält man leider keine Hinweise auf den Täter. Sie verstirbt im Krankenbett, obwohl sie sich bereits auf dem Weg der Besserung befand.
Wenig später wird eine entsetzlich entstellte Frauenleiche aufgefunden. Ihr Körper ist mit merkwürdigen Pusteln übersät, ihr wurde die Gesichtshaut abgezogen, die Hände und Füße abgehackt. Als die ermittelnde Polizistin Jane Rizzoli erfährt, dass Schwester Ursula Dienst in einer indischen Siedlung geleistet hatte, die bei einem Massaker zerstört worden ist, scheint sich eine Verbindung zwischen den beiden Fällen abzuzeichnen. Doch nicht nur die Lösung des komplizierten Falles verbindet die beiden Frauen. Nach drei Jahren taucht plötzlich Mauras geschiedener Mann Victor Banks auf, der als Chef der Hilfsorganisation One Earth auch über das Massaker in Indien Bescheid weiß. Detective Rizzoli ist dagegen von einem ihrer, allerdings in Washington arbeitenden Kollegen schwanger, dem sie aber nicht so recht in ihr Leben zu treten gestattet…
Mit der Pathologin Maura Isles und der Polizistin Jane Rizzoli hat Tess Gerritsen zwei engagierte und sympathische Heldinnen geschaffen, die auch in „Todsünde“ ihre fordernde Arbeit mit einem nicht minder anstrengenden Privatleben verbinden müssen. Die ausgewogene Balance zwischen hartem Thriller und menschlichem Drama macht „Todsünde“ so lesenswert.
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