(Heyne, 416 S., HC)
Mit ihrem Debüt „Den du nicht siehst“ konnte sich die Stockholmer Schriftstellerin Mari Jungstedt gleich in die Riege skandinavischer Top-Autorinnen wie Karin Fossum und Helene Tursten einreihen. Ihr neuer Roman führt sie auf die Insel Gotland, wo sich der heruntergekommene ehemalige Starfotograf Henry „Blitz“ Dahlström mit seinen Freunden Bengan, Gunsan, Monica und Kjelle auf der Trabrennbahn von Visby vergnügt. Mit seinem Tipp auf den Außenseiter Ginger Star macht er einen Gewinn von 80.000 Kronen, wovon er gleich einen Teil mit seiner Clique vertrinkt.
Wenig später wird Dahlström in seiner Dunkelkammer im Keller seiner Mietwohnung erschlagen aufgefunden. Anders Knutas und sein Team finden die Wohnung verwüstet vor. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Kriminalbeamten auf hohe Bareinzahlungen auf Dahlströms Konto sowie die Tatsache, dass er bei einigen gut betuchten Kunden umfangreiche Handwerksarbeiten schwarz ausgeführt hatte. Während die Polizei fieberhaft nach dem Täter fahndet, wird die 14-jährige Fanny vermisst, die ohne Freunde bei ihrer alkoholsüchtigen Mutter aufwächst und in ihrer Freizeit im Pferdestall verbringt. Und Johan Berg bekommt es nicht nur mit Gewissensbissen bei seiner Berichterstattung über den Mord und das vermisste Mädchen zu tun, sondern auch mit der schwierigen Beziehung zur verheirateten Emma, die ihren Mann und ihre beiden Kinder partout nicht verlassen möchte … Leidlich spannender, schnörkellos geschriebener Schweden-Krimi mit einigen psychologischen Feinheiten.
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