Håkan Nesser – (Gunnar Barbarotti: 8) „Ein Brief aus München“

Samstag, 30. November 2024

(btb, 428 S., HC) 
Mit seinen Romanen um Kommissar Van Veeteren avancierte der schwedische Schriftsteller Håkan Nesser in den 1990er Jahren zu einem der erfolgreichsten Autoren skandinavischer Kriminalliteratur. Nach zehn Jahren und zehn Romanen war es für Nesser offenbar Zeit, mit einer neuen Figur etwas neues Terrain zu erkunden. So erblickte im Jahr 2006 der erste Roman um Inspektor Gunnar Barbarotti das Licht der Bücherwelt. Nach Romanen wie „Mensch ohne Hund“, „Eine ganz andere Geschichte“ und zuletzt „Schach unter dem Vulkan“ erscheint nun mit „Ein Brief aus München“ bereits der achte Band um den mittlerweile längst zum Kommissar beförderten Barbarotti. 
Der egozentrische und erfolgreiche schwedische Maler Ludvig Rute lädt im Dezember 2020 seine drei Geschwister mit ihrem Anhang zu einem gemeinsamen Weihnachtsfest in ein abgelegenes Anwesen in der Nähe eines Waldes ein. Mitten in der Corona-Pandemie machen sich der ehemalige Restaurantbesitzer Lars mit seiner Frau Ellen ebenso auf den Weg wie der promovierte Dozent Leif und die Schauspielerin Louise mit ihrer bereits erwachsenen Tochter Linn. Ungewöhnlich an diesem Arrangement, das Ludvigs sehr junge Lebensgefährtin Catherine auf Wunsch ihres sterbenskranken Geliebten initiiert hat, ist der Umstand, dass sich die Geschwister seit 25 Jahren nicht gesehen haben und dass niemand weiß, dass auch die anderen Geschwister eingeladen sind. Doch das Wiedersehen verläuft anders als geplant, nach dem gemeinsamen Abendessen wird der Gastgeber von Catherine nämlich am nächsten Morgen erschlagen in der Galerie aufgefunden. Da zwei seiner wertvollsten Bilder dort ebenfalls verschwunden sind, glaubt die Familie zunächst, dass ein Bilderdieb für die Tat verantwortlich gewesen sein muss. Doch Kommissar Barbarotti, der von Polizeichef Stigman mit den Ermittlungen beauftragt wird, kommt mit seiner Partnerin und Lebensgefährtin Eva Backman bald zu einem anderen Schluss, zumal weitere Todesfälle in der Familie für Aufsehen sorgen. Der Grund für diese Vorfälle scheint auf „eine alte Geschichte“ zurückzufallen, auf das letzte Familientreffen im Sommer 1995… 
„Ich treffe zu viele Menschen mit Leichen im Keller, das gehört zur Arbeitsbeschreibung eines ermittelnden Bullen. Aber weg damit. Es war unbestritten die Mühe wert, sich Gedanken über die Geschwister Rute zu machen, die jeder für sich vielleicht gar nicht so dysfunktional waren, aber als Quartett schien eine dunkle Wolke über ihnen zu hängen.“ (S. 264) 
Mit seinem achten Barbarotti-Roman präsentiert uns Håkan Nesser einen klassischen Whodunit-Plot, in dem der Ermittler erst nach 100 Seiten die Bühne betritt. Bis dahin lässt der Autor die Geschwister, die Tochter und die Lebensgefährtin in eigenen Kapiteln als Ich-ErzählerInnen auftreten. Das erlaubt Nesser, dass sich die wenigen Figuren dieses Ensemble-Dramas quasi selbst vorstellen, ihre jeweilige Biografie und ihr Verhältnis zum Gastgeber und den anderen Geschwistern beschreiben. 
Die eigentliche Ermittlungsarbeit wird vor dem bedrückenden Hintergrund der Pandemie geschildert, wozu vor allem die Versammlungsbeschränkungen, Zeugenbefragungen via Zoom und Zimmerservice statt Restaurantbesuch zählen. 
„Ein Brief aus München“ (die Bedeutung des Titels wird übrigens erst zum Schluss offenbart) fasziniert weniger durch den eher konventionell aufgebauten Krimi-Plot, sondern wie so oft bei Nesser durch den besonderen Schreibstil, der viel Raum für Humor und zwischenmenschliche Nuancen lässt.

Uwe Schütte – „Wir sind die Roboter. Kraftwerk und die Erfindung der elektronischen Musik“

Sonntag, 24. November 2024

(btb, 384 S., Pb.) 
Will man die Frage nach dem wichtigsten deutschen Musik-Export beantworten, ist man heutzutage wahrscheinlich versucht, Hans Zimmer zu nennen, weil der aus Frankfurt am Main stammende Autodidakt für eine Vielzahl von Soundtracks für Hollywood-Blockbuster wie „Pearl Harbor“, „Rain Man“, „Thelma & Louise“, „Gladiator“, „Interstellar“ und „Dune“ verantwortlich zeichnet. Doch auch die Wall-of-Sound-Arrangements eines Hans Zimmer wären nicht möglich gewesen ohne das revolutionäre musikalische wie gesamtkünstlerische Konzept von Kraftwerk, die für viele Fans, Musikjournalisten und Kulturwissenschaftler sogar einflussreicher als die Beatles angesehen werden. Uwe Schütte darf fraglos als einer der ausgewiesenen Pioniere der elektronischen Musik betrachtet werden, hat der studierte Germanist nicht nur an der Aston University ein Symposium über die künstlerische Bedeutung von Kraftwerk konzipiert und organisiert, sondern auch den Essayband „Mensch – Maschinen – Musik: Das Gesamtkunstwerk Kraftwerk“ herausgegeben und den englischsprachigen Band „Kraftwerk: Future Music from Germany“ veröffentlicht. Mit „Wir sind die Roboter. Kraftwerk und die Erfindung der elektronischen Musik“ legt Schütte nun zum 50. Jahrestag des bahnbrechenden Albums „Autobahn“ eine umfangreiche Werksbiografie vor, die die „Geburt der elektronischen Popmusik aus dem Geiste einer ,industriellen Volksmusik‘“ vor allem vor dem Hintergrund künstlerische Einflüsse auf die vier Mensch-Maschinen-Musiker Ralf Hütter, Florian Schneider, Karl Bartos und Wolfgang Flür beleuchtet, aber auch den nachhaltigen Einfluss dokumentiert, den Kraftwerk auf die weitere Entwicklung der elektronischen Musik ausüben sollte. 
Was Anfang der 1970er Jahre im Kling-Klang-Studio in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs entstanden ist, lässt sich als „kulturelles Phänomen von transnationaler Reichweite“ beschreiben, bei dem minimalistische und retro-futuristische Prinzipien zu einer Reihe von bahnbrechenden Konzeptalben geführt haben, die durch die multimediale Kombination aus synthetischen Klängen, einheitlichem Grafikdesign und einer sich stets weiterentwickelnden Aufführungspraxis, die ebenso wie die Musikproduktion im strengen Gegensatz der Rock’n’Roll-Attitüde steht. 
Schütte zeigt auf, dass gerade Kraftwerks Spiel mit ihrer deutschen Identität, vor allem mit teutonischen Klischees im englischsprachigen Ausland zum internationalen Erfolg der Musikarbeiter beitrug. Für Kraftwerk selbst ging es jedoch eher um die Identifikation mit der politischen Vision eines friedlich vereinten Europas, um so einen eigenständigen Weg aus dem Vakuum zu finden, das der Faschismus in der deutschen Kultur hinterließ. 
Düsseldorf avancierte zur Hauptstadt der elektronischen Musik, brachte nicht nur die beiden Kraftwerk-Ableger Neu! und La Düsseldorf hervor, sondern später auch Acts wie DAF (Deutsch Amerikanische Freundschaft), Propaganda, Der Plan, Die Krupps und Rheingold. Die aus gutbürgerlichen Verhältnissen stammenden Hütter und Schneider ließen sich bei ihrer Konzeptkunst nicht nur von der hochexperimentellen Musik Karlheinz Stockhausens inspirieren, sondern auch von Fritz Langs expressionistischen Meisterwerk „Metropolis“ (1927) und dem 1919 in Weimar gegründeten Bauhaus, dessen Vision einer neuen funktionalistischen Lebensweise zu einer Veränderung der Gesellschaft führen sollte. 
 Der Autor beschreibt nicht nur die Einflüsse aus verschiedenen Kunstrichtungen auf das Gesamtkunstwerk von Kraftwerk, er geht auch in die Tiefe der einzelnen Konzeptalben und darüber hinaus. Schütte berücksichtigt nämlich auch das inoffizielle Frühwerk, von dem sich die Band spätestens mit dem Album „Autobahn“ (1974) distanzierte, und die späteren Live- und Remix-Alben, die deutlich machen, welche Entwicklung die Musik von Kraftwerk auch in der heutigen Zeit noch durchmacht. 
Für Kraftwerk-Fans als auch einfach nur an der Band und ihrer Musik interessierte Leser bietet „Wir sind die Roboter“ jedenfalls einen gut lesbaren, klug strukturierten, mit vielen interessanten Zitaten, Beobachtungen und Analysen versehenen Zugang zur konzeptionell so ausgefeilten und einflussreichen Kunst von Kraftwerk, wobei er auf der einen Seite den transatlantischen Austausch zwischen Kraftwerk und der Techno-Szene in Detroit hervorhebt, auf der anderen Seite aber auch vorführt, wie beispielsweise Rammstein im Gegensatz zu Kraftwerk oder den aus dem slowenischen Künstlerkollektiv NSK entstandenen Laibach unverantwortlich und geschmacklos mit nationalistischen Parolen rechtspopulistische Anhänger für sich vereinnahmen. Dass Kraftwerk eben nicht eine rein nationale, sondern vor allem europäische, eigentlich sogar kosmopolitische Band sind, gehört zu den wichtigsten Aussagen in diesem wertvollen Buch. 

Jo Nesbø – (Ihr Königreich: 2) „Der König“

Mittwoch, 13. November 2024

(Ullstein, 432 S., HC) 
Neben seiner Reihe um den eigensinnigen Kommissar Harry Hole, die den norwegischen Schriftsteller berühmt gemacht hat, veröffentlicht Jo Nesbø in den vergangenen Jahren auch immer öfter davon unabhängige Romane, die in ihrer Qualität allerdings sehr unterschiedlich ausfallen. Vor vier Jahren hat Nesbø mit „Ihr Königreich“ einen Thriller veröffentlicht, der das ehrgeizige Spa-Hotel-Projekt der beiden Brüder Roy und Carl Opgard thematisierte – und allerlei Intrigen, Affären und Morde, mit denen die Opgards ihr Hab und Gut und ihre ambitionierten Pläne zu retten versuchten. Nun ist mit „Der König“ eine fesselnde Fortsetzung erschienen. 
Roy Opgard und sein jüngerer Bruder Carl haben sich mit Os Spa ihren Traum von einem Luxushotel in ihrem Heimatort Os verwirklicht. Während Carl sich vornehmlich um das Hotel kümmert, verantwortet Roy die Tankstelle und eine Kneipe, schlägt sich aber vor allem mit den Plänen für die weltgrößte Holzachterbahn herum, die zum Prunkstück eines dazugehörigen Freizeitparks werden soll. 
Einmal mehr sind die beiden Brüder, die mehr als nur den Mord an ihren Eltern auf dem Gewissen haben, gezwungen, mit etlichen Herausforderungen zu kämpfen und dabei wenig zimperlich auch den einen oder anderen Querulanten über die Klinge springen zu lassen. Zunächst einmal sind die beiden Geologen davon zu überzeugen, in ihrem Gutachten zu dem Schluss zu kommen, dass der geplante Todde-Tunnel nicht gebaut werden kann, denn mit dem Tunnel würde der Riksveis, der schon immer durch Os geführt hat, vom Ort weg verlegt werden, was dem Hotel und seinem Wert unermesslichen Schaden zufügen würde. 
Aber auch der örtliche Polizeichef Kurt Olsen, gleichzeitig Trainer der von Carl und Roy gesponserten Fußballmannschaft von FK Os, hängt den beiden Brüdern an den Fersen, ist er doch – zurecht – davon überzeugt, dass sie ihre Finger im Spiel beim Tod seines Vaters hatten. Auf jeden Fall müssen die Opgards einen großen Kredit aufnehmen, um nicht die Geologen bestechen, sondern auch den geplanten Freizeitpark realisieren können. Es müssen also einige Schlüsselfiguren entsprechend bearbeitet werden, aber auch die Brüder kommen sich bei der Realisierung ihrer jeweiligen Träume zunehmend einander ins Gehege… 
„Es ist merkwürdig, wenn einem ein Mensch, mit dem man über so viele Jahre so eng zusammengelebt hat, plötzlich wie ein Fremder vorkommt. Man schiebt es auf das Licht oder die eigene Müdigkeit, schließlich handelt es sich ja um den eigenen kleinen Bruder, der nichts vor die verbergen kann, bis einem klar wird, dass man ja noch nicht einmal sich selbst richtig kennt.“ 
Wie schon in dem – fast verjährten - Vorgänger „Ihr Königreich“ lässt Nesbø auch in „Der König“ Roy Osgard als Erzähler auftreten, was der Geschichte eine sehr persönliche, aber eben auch bewusst subjektive, einseitige Perspektive verleiht. Die wesentlichen Ereignisse, Umstände und Beziehungsgeflechte des ersten Romans werden dem nichtkundigen Leser nebenbei vermittelt, vor allem der von Roy forcierte Mord an den eigenen Eltern, nachdem sich der Vater an Carl vergangen hatte. Dass Roy immer wieder Carls „Pannen“ ausbügeln muss, kommt auch in „Der König“ zum Tragen, bis aus der eingeschworenen Bruderliebe eine tödliche Rivalität wird. Schließlich haben die beiden Alphatiere ihr Leben lang u.a. Spaß daran gehabt, ihrem Bruder die Lebensgefährtin auszuspannen. 
Diesmal spielt Roys neue, sehr junge Freundin Natalie Moe eine entscheidende Rolle. Die romantische Beziehung zwischen Roy und Natalie verleiht dem Ich-Erzähler einige Sympathiepunkte, erscheint er hier doch durchaus als liebenswerter Mensch, was man von seinem sonst sehr pragmatischen, eigennützigen Verhalten nicht sagen kann. Nesbø baut geschickt die Spannung und die Konflikte auf, überspannt bei den Wendungen zum Finale etwas den Bogen, liefert aber alles in allem einen lesenswerten, kurzweiligen Thriller ab, der durchaus Potential für eine weitere Fortsetzung bietet.

James McBride – „Himmel & Erde“

Dienstag, 5. November 2024

(btb, 464 S., Pb.) 
Mit seiner Autobiografie „The Color of Water: A Black Man's Tribute to His White Mother“ hat James McBride, in Brooklyn aufgewachsener Sohn eines afroamerikanischen Pastors und einer polnisch-jüdischen Immigrantin, den multikulturellen Einfluss auf seine Erziehung beschrieben und diese Thematik auch in seinen folgenden Büchern thematisiert. 2013 erhielt er für „The Good Lord Bird“ (dt. „Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford“) den National Book Award for Fiction. Nun erscheint mit „Himmel & Erde“ der nächste, von Publishers Weekly zum „Buch des Jahres“ gekürte große Wurf von James McBride
Als im Juni 1972 ein Bauträger in Pottstown, Pennsylvania, Häuser einreißen lässt, um Platz für neue Reihenhäuser zu schaffen, stoßen die Arbeiter in einem alten Brunnen auf ein menschliches Skelett und eine Mesusa, weshalb sie Rat bei einem alten Juden bei der alten Synagoge auf dem Chicken Hill suchen. 47 Jahre zuvor unterhielt der jüdische Moshe Ludlow das „All-American Dance Hall & Theater“ in der Main Street, wo er anfing, nicht nur jüdische Musiker für ein jüdisches Publikum zu präsentieren, sondern versuchte es auch mit dem schwarzen Entertainer Chick Webb, der das schwarze Publikum mit seinem ausgelassenen, stampfenden Jazz begeisterte. 
Ebenso offen hielt es seine Frau gehbehinderte Frau Chona. Die Afroamerikanerin unterhielt mit dem „Heaven & Earth Grocery Store“ einen Gemischtwarenladen, in dem sowohl die Juden als auch die Schwarzen einkauften. Während die jüdischen Einwanderer und die Schwarzen gut miteinander auskommen, machen ihnen die weißen Christen zunehmend zu schaffen. 
Als sich Doc Roberts, Anführer der örtlichen Ku-Klux-Klan-Gruppe, an Chona vergehen will, beobachtet der taube Zwölfjährige Dodo den Vorfall und soll in die psychiatrische Anstalt von Pennhurst eingeliefert werden. Die Ludlows haben sich bis dahin des Jungen angenommen, der zuvor bei dem Moshes schwarzen Angestellten Nate gelebt hat. Tatsächlich geht Dodo seinen weißen Häschern ins Netz, doch als die Gemeinschaft auf dem Chicken Hill von den Zuständen in Pennhurst erfährt, setzen sie alles in Bewegung, um Dodo aus den Fängen des selbsternannten „Menschensohns“ zu befreien… 
„Die Gruppe der Besucher bewegte sich langsam in ihre Richtung, während Moshes Schluchzen von den Wänden widerhallte, von einer Seite zur anderen, den Flur hinauf und hinunter. Doc Roberts war vergessen, die Gruppe trat voran, eine bunte Mischung demütigender Reisender, als mäße jeder Schritt tausend Kilometer, als kämen sie von fernen Kontinenten und durchquerten ein Land, das so groß zu sein behauptete, ein Land, das ihnen so viel gab, aber so viel mehr verlangte.“ (S. 272) 
McBride nutzt den Prolog, um ein klassisches Krimi-Setting zu installieren, das mit dem Fund einer Leiche die Frage sowohl nach der Identität des Opfers als auch des Täters bzw. der Täter/in offenlässt. Doch mit dem Rückblick auf das multikulturelle Leben in Pottstown in den 1920er und 1930er Jahren scheint es dem Autor weniger darum zu gehen, den Mord aufzuklären, sondern das Milieu zu beschreiben, in dem die unterschiedlichsten Menschen in eher ärmlichen Verhältnissen lebten. 
In seinem Dankwort zum Schluss erzählt Jim McBride, dass der Roman durch den Leiter eines Camps in Pennsylvania inspiriert worden ist, in dem der Autor selbst als Student vier Sommer lang gearbeitet hat. Dieser Leiter sei McBride ein Vorbild an der Vermittlung von Inklusion, Liebe und Akzeptanz gewesen. Dieses Gefühl strahlt auch „Himmel & Erde“ aus. Trotz schwieriger Lebensumstände schaffen es die Einwohner von Pottstown, ihre kulturellen Differenzen zu überwinden und für ein gutes Miteinander einzustehen. McBride beschreibt seine Figuren mit viel Liebe zum Detail und macht vor allem das Ludlow-Ehepaar zu Helden einer Erzählung, in der die Unterschiede in Hautfarbe, Religion und Herkunft nicht die Grundlage für Hass und Misstrauen sind, sondern für Akzeptanz, Vertrauen, Mitgefühl und Liebe. Diese Botschaft ist gerade in der heutigen Zeit mindestens ebenso wichtig wie seit jeher.