Eigentlich würde Bass Paxton lieber mit Pac losziehen, aber da seine Traumfrau mit seinem besten Freund verheiratet ist, muss er sich vorerst mit Faye Everett begnügen. Bei einem Kanuausflug mit Picknick am Silver River stoßen sie auf ein Pärchen, das nur auf den ersten Blick verliebt am Ufer beieinanderliegt. Als sich der Mann erhebt, hat der den Kopf der fast nackten Frau unter dem Arm und flüchtet mit ihm ins Wasser. Rusty Hodges, Waffennarr und Sheriff von Sierra County, trommelt seine Leute zusammen, wobei seine Schwiegertochter Mary „Pac“ Hodges, als Erste am Tatort auftaucht.
Die Leiche wird als Alison Parkington identifiziert, Frau des Gastprofessors Grant Parkington am Sierra College, der sich die Schuld am Tod seiner Frau gibt und Selbstmord begeht. Der Professor wiederum soll wie wild hinter seinen Studentinnen her gewesen sein.
Als Faye nach der ersten Befragung durch die Cops spurlos verschwindet, sieht ihre Mitbewohnerin Ina sieht nun die Möglichkeit, endlich ihrem Schwarm Bass näherzukommen, der sich die Chance nicht nehmen lässt, eine weitere Eroberung zu machen.
„Ina beugte sich vor, um ihm das Glas zu reichen, und sah, wie seine Augen nach unten wanderten. Er sah in den Ausschnitt ihres Tops. Nachdem er das Glas genommen hatte, verharrte sie noch einen Moment in der Position und ließ ihn in Ruhe ihre Brüste ansehen, bevor sie sich neben ihn auf das Sofa setzte.“ (S. 170)Mit „Das Ende“ erscheint nun einer der letzten bislang noch nicht ins Deutsche übersetzten Titel aus dem umfangreichen Oeuvre des mittlerweile auch hierzulande äußerst populären Horror-Schriftstellers Ruichard Laymon, der auch von seinen Kollegen Stephen King und Jack Ketchum sehr geschätzt worden ist. Allerdings stellt sich Laymons Werk in seiner Qualität als sehr durchwachsen dar. Nach den ersten deutschen Veröffentlichungen wie „Rache“, „Das Spiel“, „Die Jagd“, „Das Treffen“ und „Die Insel“, die den Autor hierzulande populär gemacht haben, markieren vor allem die zuletzt erschienen Titel wie „Das Auge“, „Die Tür“ und „Das Ufer“ erschreckende Defizite in der Figurenzeichnung und Dramaturgie.
Auch in „Das Ende“ begnügt sich Laymon mit einigen bizarren Slasher-Szenen, die aber längst nicht so explizit wie in seinen früheren Werken ausgefallen sind, und übertrieben häufigen sexuellen Anspielungen, die alles andere als originell sind.
Dramaturgisch hat sich der Autor zwar einen interessanten Kniff einfallen lassen, dieser verpufft allerdings bei den eindimensionalen Figuren, von denen allein Pac annähernd eine Charakterisierung erfährt. Die sehr einfache Sprache, das flotte Erzähltempo und der dialoglastige Schreibstil sorgen zwar für rasante, aber leider auch sehr oberflächliche Unterhaltung.
Leseprobe Richard Laymon - "Das Ende"