Die beiden Freunde Hap Collins und Leonard Pine, die zwar die unterschiedlichsten politischen Ansichten, sexuellen Ausrichtungen und Hautfarben haben, die man sich vorstellen kann, aber die besten Freunde sind und vor allem das Herz am rechten Fleck haben, arbeiten seit sechs Monaten als Wachschutz in Deerstones Geflügelverarbeitungsfabrik, als Hap beobachtet, wie auf der anderen Seite des Maschendrahtzauns ein vollgedröhnter Mann ein junges Mädchen misshandelt. Hap kann rechtzeitig genug eingreifen, um dem schwer verletzten Mädchen das Leben zu retten, kommt aber selbst ganz schön unter die Räder.
„Hier saßen wir also, in einem mexikanischen Knast. Ich, Leonard und ein Arschloch. Es war ein grässlicher Ort. Klein und eng, wir alle drei in einer feuchten Zelle mit diesen Ratten und einem furchtbar dreckigen Klo in der Mitte. Vor aller Augen musste man sich hinsetzen und scheißen. Irgendwie war das für mich das Erniedrigendste. Dass ich mir Kackwürste aus dem Kreuz presste, die durch das hiesige Essen wie Ziegelsteine rauskamen, und Billy mir dabei zuschaute.“ (S. 188f.)Doch der Gefängnisaufenthalt erweist sich noch als das kleinste Übel während ihres Abenteuerurlaubs in Mexiko, denn Hap und Leonard bekommen es schon bald mit dem Nudisten Juan Miguel und seinem riesigen Leibwächter Hammerhead zu tun, die sich nicht gern an der Nase herumführen lassen …
Besonders ehrgeizig sind Hap und Leonard nie gewesen, aber so langsam scheinen die beiden Freunde und Hobby-Ermittler ihr unstetes Leben in den Griff zu bekommen. Sie gehen einfachen, aber geregelten Jobs nach, Leonard lebt mit seinem Lover John zusammen, und Hap strebt auch mit seiner Freundin Brett eine ernsthafte Beziehung an, auch wenn er in Mexiko mal wieder schwach wird. Es dauert eine Weile, bis „Machos und Macheten“ in Gang kommt. Lansdale nimmt sich viel Zeit, den Alltag der beiden Freunde zu beschreiben und macht deutlich, dass der Humor und die lebendigen Dialoge ihm weit wichtiger sind als die Geschichte selbst. Bis sie endlich in Mexiko angekommen sind, passiert eigentlich nichts Weltbewegendes, nur die üblichen kleinen Pannen, die so typisch für das Leben von Hap und Leonard sind. Natürlich wird wieder viel über Titten, Mösen und Schwänze herumgealbert, es wird sich geprügelt, aber sobald die mexikanischen Gangster ins Spiel kommen, wird auch gefoltert und getötet. Das ist nichts für zartbesaitete Gemüter, aber das trifft letztlich auf die ganze Reihe um Hap und Leonard zu, die nun teilweise in limitierten Taschenbuchausgaben von Golkonda erhältlich ist.
„Machos und Macheten“ überzeugt mehr durch den unnachahmlichen Wortwitz und die erfrischenden Dialoge als durch eine komplizierte Story. Aber der Thriller bietet genau das, was die Fans von Hap und Leonard erwarten, nicht mehr und nicht weniger.
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