(C. Bertelsmann, 448 S., HC)
Als der siebzehnjährigen Anna Sidney 1945 in der Londoner Provinz Hepton von ihrem Arzt eröffnet wird, dass sie schwanger sei, kommt eine Abtreibung für sie nicht in Frage. Fest davon überzeugt, dass der Vater des Kindes nach dem Krieg wie versprochen zu ihr zurückkehrt, gewährt ihrem nach dem Schauspieler Ronald Colman benannten Sohn Ronnie all ihre Liebe, auch wenn sie bei der Familie ihrer Verwandten Stan und Vera nicht viel zu lachen hat und Ronnie auch von den Kindern als Bastard bezeichnet wird.
Natürlich wird Annas Hoffnung auf die Rückkehr ihres Geliebten enttäuscht. Um sich und ihren Sohn zu ernähren, nimmt sie einen Job im entfernten Kendleton als Gesellschafterin an und heiratet schließlich den verunstalteten Charles Pembroke, um endlich wieder ihren geliebten Ronnie zu sich holen zu können. Der hübsche wie gescheite Junge hat schon bei seiner Pflegefamilie nichts zwischen sich und seiner Mutter kommen lassen. Nun lernt er mit Susie ein Mädchen kennen, das früh ihren geliebten Vater verlor und von ihrem brutalen Stiefvater Albert missbraucht wurde. Für sie ist ihre Schwester Jennifer das Objekt all der Fürsorge, die sie selbst nie erfahren hat. Sie und Ronnie entdecken eine Seelenverwandtschaft, in der vor allem Ronnie vollkommen aufgeht, die für Susie aber bald zu eng wird. Aber Ronnie hat auch schon früher der Gerechtigkeit mit Gewalt nachgeholfen… Patrick Redmond beschreibt das Böse auf sehr anschauliche, psychologisch fundierte Weise, doch baut sich die Spannung leider nur schleppend auf und leidet etwas unter dem wenig inspirierten Erzählstil.
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