(Edition Phantasia, 116 S., HC im Schuber)
Ein wahres Schmuckstück hat der feine Bellheimer Verlag Edition Phantasia da auftun können. Die Novelle „Die Umtriebe des Daniel Kesserich“ des mit Literaturpreisen reich gesegneten Science-fiction-, Horror- und Fantasy-Autors Fritz Leiber (1910-1992) wurde nämlich in den 30er Jahren verfasst und war lange Zeit verschollen, ehe sie 1996 wieder auftauchte und ein Jahr später erstmals in den USA veröffentlicht wurde. Der versierte Übersetzer Joachim Körber (u.a. Stephen King, Clive Barker, Peter Straub) nahm sich nun das faszinierende Kleinod vor und ließ es von Lars Nestler auch gleich wunderschön illustrieren.
In bester Lovecraft-Tradition lässt Leiber den Ich-Erzähler George Kramer von seinen schwer zu begreifenden Erlebnissen berichten, die ihm bei seinem Besuch in der kleinen Stadt Smithville widerfuhren, wo seine beiden Collegefreunde Daniel Kesserich und John Ellis lebten. Ellis hatte dort die schöne Mary Andrews, Mündel eines Obstbauers, geheiratet, während Kesserich seinen Experimenten um Raum und Zeit nachging. Ellis schrieb Kramer vom unglücklichen Tod seiner Frau, die scheinbar versehentlich durch ein neues hochwertiges Spritzmittel vergiftet wurde. Auf dem Weg zu Kesserich fragt sich Kramer, wieso quasi aus dem Nichts Steine auf dem Boden auftauchen, die ihm den Weg zu weisen scheinen, dann explodiert auch noch Kesserichs Haus … Erst ein in den Trümmern gefundenes Notizbuch des exzentrischen Forschers und Ellis, der auch noch das Verschwinden der Leiche seiner Frau verkraften muss, lassen das ganze Ausmaß von Kesserichs Forschungen erahnen … Lovecraft hätte diese klaustrophobische Erzählung kaum packender schreiben können! Das wundervoll aufgemachte Buch ist vom Illustrator signiert und auf 250 handnummerierte Exemplare limitiert.
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