(Heyne, 527 S., Tb.)
Als Wes und Manny den brennenden Trans Am ihres Mitschülers Steve an der Mauer der Brücke entdecken, wird ihnen beim Anblick der gerösteten Leiche des Football-Stars kotzübel. Noch interessanter ist allerdings die nahezu nackte, enthauptete Leiche von Steves hübscher Freundin Darlene, doch nahende Scheinwerfer machen eine nähere Untersuchung zunichte. Vicky entschuldigt sich für die Beerdigung ihrer Mitschülerin und arbeitet lieber an ihrem letzten Wissenschaftsprojekt, bevor sie mit der High School fertig ist. Bei der Ausstellung kommt es jedoch zum Eklat.
Der merkwürdige Melvin hat bei der Präsentation seiner „Wundermaschine“ tatsächlich versucht, die exhumierte Leiche von Darlene wie Frankenstein mit Strom wiederzubeleben. Melvin landet in einer psychiatrischen Anstalt, ist aber wieder auf freiem Fuß, als Vicky nach Jahren nach Ellsworth zurückkehrt, wo sie in der Familienpraxis von Dr. Gaines aushilft, bis das Darlehen, das er ihr zum Medizinstudium eingeräumt hat, abgearbeitet ist. Das zwangsläufige Wiedersehen mit Melvin, der mittlerweile die Tankstelle seiner verstorbenen Eltern im Ort übernommen hat, bereitet Vicky großes Unbehagen. Noch immer wird sie von Albträumen heimgesucht, die das Geschehen während der Ausstellung nicht vergessen lassen. Noch ahnt sie nicht, dass Melvin längst nicht mit den Versuchen aufgehört hat, die Leichen von jungen Frauen wiederzubeleben. Immer wieder bringt er Mädchen in seine Gewalt, tötet sie und unterzieht sie verschiedenen Experimenten, die jedoch nie das gewünschte Ergebnis erzielen. Doch dann ist es soweit. Mit dem recht einfachen Ritual, das „Gesicht des Ram-Chotep“ auf den Unterleib der Toten zu ritzen und in den Schnitt etwas von der Wurzel vom „Baum des Lebens“ zu stopfen, erweckt er Patricia Gordon wieder zum Leben, die sich als nützliche Gefährtin auf seinem Weg erweist, Vicky für sich zu gewinnen …
Wieder einmal hat Richard Laymon einen spannenden Plot mit überzeugenden Charakteren geschaffen. Dass „Das Grab“ nicht ganz so blutrünstig und erotisch aufgeladen ausgefallen ist wie viele seiner anderen Werke (z.B. „Die Insel“, „Das Treffen“ und „Nacht“), erklärt, warum der Roman diesmal in der Allgemeinen Reihe von Heyne und nicht in der Heyne-Hardcore-Sparte erschienen ist. Doch das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die geschickt konstruierten Wendungen und die interessante Zombie-Variation sorgen für durchgehende Kurzweil.
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