Diebe machen sich bei Robert Callahan daran zu schaffen, die Mumie der Pharaonenbraut Amara zu stehlen, doch Callahan und sein Ziehsohn Imad überraschen die Täter und verscharren ihre Leichen schließlich im Garten. Imad schlägt es allerdings auch in die Flucht, während sich die befreite Mumie am Hausherren gütlich tut. Nach Callahans Tod gelangt die Mumie in die Obhut des Charles-Ward-Museums, wo die stellvertretenden Kuratorin Sarah Connors erleben muss, wie ein Wachmann des Museums grausam verstümmelt wird.
Während die Mumie offensichtlich ihren vier Jahrtausende währenden Schlaf für einen Reanimationsblutbad beendet hat, plagen Ed Lake und Virginia ganz andere Probleme. Sie können sich nicht erinnern, wie sie in die Käfige gelangt sind, in die sie eingesperrt worden sind. Sie bekommen genug zu essen und zu trinken, müssen in dem oft abgedunkelten Raum ihren Entführern aber sexuell gefügig sein.
“Die Zeit verging. Ed Lakes Fuß heilte. Währenddessen gingen die seltsamen Spiele im Menschenzoo weiter. Immer wurde das Licht ausgeschaltet. Manchmal richtete sich die Aufmerksamkeit auf Virginia, manchmal auf Ed. Er bewahrte seine Kraft, so dass er die geforderte Leistung erbringen konnte. Und die Spiele dauerten stundenlang. Er lag immer auf dem Rücken auf der Plattform. Entweder wurde sein Schwanz von dem Mund bearbeitet oder von der anderen gierigen Öffnung. Aber er war jetzt sicher, dass es sich um eine Frau handelte. Natürlich sah er nie etwas. Zu dunkel. Und er achtete darauf, dass er nie zu einem Orgasmus kam, jedenfalls nie, ehe seine Entführerin befriedigt war.Der 2002 posthum veröffentlichte Roman „Amara“ zählt zu den letzten Werken des großen amerikanischen Horrorautors Richard Laymon (1947-2001), allerdings nicht zu seinen besten. Zwar ist die für Laymon typische Mischung aus Sex und Horror wieder allgegenwärtig, aber der Plot wird durch zu viele Erzählstränge unnötig aus dem Rhythmus gebracht. Bis sich all die losen Fäden am Ende zusammenfügen, ist einiges an Sperma und Blut geflossen, doch so rechte Spannung will bei „Der Käfig“ leider nicht aufkommen. Wenig prickelnd ist leider auch das Vorwort von Laymons Freund und Kollegen Dean Koontz ausgefallen, dass sich ganz auf die Schilderung einer persönlichen Begegnung beschränkt.
Danach, egal was ihnen angetan worden war, sprach Ed jedes Mal mit Virginia. Sie teilten ihre Erlebnisse. Sie diskutierten jede Einzelheit – was ihre Peiniger getan hatten, wie sie rochen, wie sie sich anfühlten. Hat es sich schlecht angefühlt? Manchmal war es so schlimm, dass es unbeschreiblich war. Das Reden half ihnen. Es machte sie stärker. Sie begannen zu besprechen, wie sie zurückschlagen könnten.“ (S. 267)
Leseprobe "Der Käfig"
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