Mit seinen ersten beiden Büchern „Fleisch ist mein Gemüse“ und „Fleckenteufel“ hat der 1962 in Hamburg geborene Musiker, Schauspieler, Schriftsteller und „Studio Braun“-Komiker auf höchst unterhaltsame Weise die Hürden beschrieben, die man als junger Erwachsener gerade auf dem Land zu überwinden hat. In „Fleisch ist mein Gemüse“ war es noch die fröhliche Tanzkapelle, die auf Schützenfesten in der Lüneburger Heide Klassiker wie „An der Nordseeküste“ spielen musste, in „Fleckenteufel“ die christliche Ferienfreizeit in einem Zeltlager an der Ostsee, die Heinz Strunks Erlebnisse der Post-Adoleszenz Revue passieren ließen. Mittlerweile ist Strunk erwachsen und pflegt alljährlich das Ritual, mit seinem Freund C. in der Weihnachtszeit zu verreisen. Diesmal bucht C. eine Reise nach Kenia.
Strunk versucht noch verzweifelt, sich vor Reiseantritt einen vorzeigbaren Körper anzutrainieren, dann geht es auch schon los. Allerdings – und das scheint Comedy-Stars immer zu passieren – geht der Koffer unterwegs abhanden, so wie es Kollege Christoph Maria Herbst auf seiner „Traumschiff“-Reise („Ein Traum von einem Schiff“) ebenso ergangen ist. Und C., der aus Wien angereist kommt, schlägt mit eintägiger Verspätung auf, nur um im Hotel all die Klischees und Rentner zu erleben, vor denen man eigentlich Angst hat.
„Der Welcomedrink ist ein ekliger, dickflüssiger Schleim und erinnert von Aussehen, Geschmack und Konsistenz her an den Getränkesirup Tri Top. Wenn ich mich recht erinnere, reichte ca. eine halbe Verschlusskappe für ca. einhundert Liter Fruchtjauche, Tri Top dürfte somit das billigste Getränk der Welt gewesen sein. Zum Glück schon lange Geschichte. Oder behauptet sich Tri Top inzwischen im gutsortierten Fachhandel als Kultgetränk?“ (S. 81)Als C. endlich eingetroffen ist, wollen sie sich an ein Treatment für eine Fernsehkomödie machen. Strunk beschreibt seine Erlebnisse am Pool, im Meer und auf den Straßen von Mombasa recht witzig und mit selbstironischer Note, doch ist der Schmunzel-Humor weit von dem krachenden Humor von Strunks „Frühwerken“ entfernt. „In Afrika“ lässt sich ebenso locker und unverbindlich weglesen wie Herbst‘ „Ein Traum von einem Schiff“, nur um am Ende festzustellen, dass Comedy-Stars ebenso schlechten Urlaub erleben wie Otto Normalverbraucher – nur schreiben sie darüber etwas witziger …
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