(dtv, 256 S.,Tb.)
Hierzulande ist der 1963 geborene amerikanische Schriftsteller Michael Chabon durch die Verfilmung seines Bestsellers „Wonderboys“ und durch das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Meisterwerk „Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier und Clay“ bekannt geworden. Nun legt er mit „Junge Werwölfe“ eine herrliche Sammlung von Kurzgeschichten vor, die überwiegend in Magazinen wie GQ, Harper’s, Enquire, Playboy und im New Yorker veröffentlicht wurden.
Da versucht der elfjährige Paul seinen bereits halbwegs aus der elterlichen Wohnung ausgezogenen Vater zurückzugewinnen, indem er vorgibt, seine Mitschülerin Virginia in den Hals gebissen zu haben, obwohl der sich stets als Werwolf bezeichnende Timothy Stokes für diesen Übergriff verantwortlich zeichnete. In „Haussuche“ versuchen Daniel und Christy Kite ihre ebenfalls vom Scheitern bedrohte Ehe dadurch zu kitten, dass sie sich eine efeubedeckte Villa im pseudonormannischen Stil zu kaufen beabsichtigen. Allerdings scheint so einiges an dem Haus sehr merkwürdig zu sein. Und in „Greens Buch“ begegnet Marty Green bei einer Feier der jungen Ruby Klein, auf die er, als sie noch ein Mädchen war, aufgepasst und sie im Schlaf unter ihrem Höschen geküsst hatte. Chabon erzählt auf meisterhafte, gefühlvolle und detailfreudige Weise von den Problemen des Erwachsenwerdens, von schmerzhaften Trennungen, ungewöhnlichen Freundschaften und extremen Situationen.
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