(Hoffmann und Campe, 414 S., HC)
Zuletzt versuchten die Hughes-Brüder mit „From Hell“, einer Adaption des Comics von Alan Moore, eine Antwort auf die Frage zu finden, wer der mysteriöse Killer gewesen ist, der 1888 in London fünf Frauen auf bestialische Weise umgebracht hat und als Jack the Ripper bezeichnet wurde. In den vergangenen hundert Jahren sind immer wieder neue Theorien über die Identität des ersten Serienmörders in Umlauf gebracht worden, doch stichhaltig bewiesen konnte noch keine davon. In gewisser Weise ist Patricia Cornwell fast dazu prädestiniert gewesen, den schillernden Spekulationen ein Ende zu bereiten. Schließlich war die erfolgreiche Thriller-Autorin Polizeireporterin und Computerspezialistin am Gerichtsmedizinischen Institut von Virginia und hat mit der Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta eine sympathische Serienheldin geschaffen.
Mit ihren Kenntnissen in der modernen Forensik hat Cornwell nun die historischen Beweise und Indizien minutiös unter die Lupe genommen und festgestellt, dass nur der englische Maler Walter Sickert, ein Schüler von Edgar Degas, als Täter der Whitechapel-Morde in Frage kommt. Die Autorin geht mit einem Team von Spezialisten dem Leben von Walter Sickert und seinen Werken auf den Grund und beschreibt ihre Entdeckungen halb als Thriller, halb als Dokumentation. Abbildungen von Fotos, Briefen und Zeichnungen runden das „Portrait eines Killers“ – so der Untertitel – gelungen ab.
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