Smoky Barrett, Koordinatorin für das US-Bundesamt zur Analyse von Gewaltverbrechen beim FBI, verbringt mit ihrem Lebensgefährten Tommy gerade ein paar unbeschwerte Tage auf Hawaii, ehe sie in Los Angeles schnell wieder der brutale Alltag einholt. Vor dreieinhalb Jahren wurde Smoky Opfer eines abscheulichen Verbrechens, als der Psychopath Joseph Sands ihren Mann Matt zu Tode folterte, sie selbst vergewaltigte und verstümmelte und schließlich ihre Tochter Alexa als Schutzschild benutzte, als Smoky den Peiniger ihrer Familie erschoss.
Doch als wäre dieses Erlebnis nicht schon traumatisch genug gewesen, musste Smoky den Verlust ihrer besten Schulfreundin Annie King betrauern, deren Tochter Bonnie sie schließlich adoptierte. Zurück in L.A. nimmt Smoky als Trauzeugin an der Hochzeit ihrer Freundin und Kollegin Callie Thorne teil, als Smoky eine beunruhigende SMS mit der Botschaft „Ich bin ganz nah. Und ich habe ein Geschenk für Sie, Special Agent Barrett“ erhält. Wenig später fährt ein schwarzer Mustang vor und wirft eine halbnackte Frau auf den Asphalt. Wie die Ermittlungen ergeben, handelt es sich um die Polizistin Heather Hollister, die vor acht Jahren spurlos verschwunden ist und von ihrem Mann vor kurzem für tot erklärt wurde, worauf er ihre stattliche Lebensversicherung kassieren konnte.
Wie Smokys Team herausfindet, wollte sich Heather vor ihrer Entführung scheiden lassen, so dass ihr Mann nach wie vor als Tatverdächtiger gilt – im Gegensatz zu Heathers Geliebtem Jeremy Abbott, der in derselben Nacht verschwand wie Heather. Mit dem damals ermittelnden Detective Daryl Burns versuchen Smoky & Co Heather zu befragen, doch leider kann sie sich an absolut nichts erinnern. Dafür geraten Smoky und ihr Team selbst unvermittelt ins Visier des Killers, der den meisten seiner Opfer durch Lobotomie jeglicher Erinnerungen und Persönlichkeit beraubt …
Mit Smoky Barrett hat der amerikanische Autor Cody McFadyen eine sympathische Heldin erschaffen, die dermaßen qualvolle Erfahrungen machen musste, an denen die meisten Menschen höchstwahrscheinlich zerbrochen wären. Doch angetrieben von dem starken Verlangen, anderen Menschen das Leben zu retten, zählt sie zu den besten Ermittlern beim FBI und kann sich hervorragend in die Psyche der grausamen Serientäter hineinversetzen.
McFadyen schildert die schwierigen Ermittlungen auf extrem spannende Weise und vor allem psychologisch sehr eindringlich und einfühlsam, so dass der Leser nie Smokys aufwühlendes Seelenleben aus den Augen verliert.
Wie seine Vorgänger ist „Ausgelöscht“ mit einer hypnotischen Sogkraft ausgestattet, bei dem das grausame Geschehen immer von interessanten wie beunruhigenden Emotionen und Gedanken unterfüttert wird. Diese Qualität macht den vierten Smoky-Barrett-Roman schon jetzt zu einem der absoluten Thriller-Highlights des Jahres!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen