Stephen King - „Im Kabinett des Todes“

Samstag, 12. Juni 2010

(Ullstein, 585 S., HC)
Stephen King ist seit jeher ein Meister der Kurzgeschichte gewesen, hat sein Ausnahmetalent in diesem literarischen Genre in Sammlungen wie „Nachtschicht“, „Frühling, Sommer, Herbst & Winter“, „Im Morgengrauen“, „Alpträume“ und „Abgrund“ immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Nach längerer Zeit legt der „King des Horrors“ mit „Im Kabinett des Todes“ endlich wieder eine packende Sammlung gruseliger wie literarisch anspruchsvoller Geschichten vor, darunter unter anderem „Achterbahn“, jener erfolgreicher Versuch, eine Geschichte allein über das Internet zu verkaufen. Ein junger Student erhält die Nachricht, dass seine Mutter einen Schlaganfall erlitten hat, und per Anhalter zu seinem Zuhause in Harlow fährt. Dabei wird er von seinem gar nicht menschlichen Fahrer vor die Wahl gestellt, ob er selbst oder seine Mutter sterben soll... Wunderbar witzig ist „L.T.s Theorie der Kuscheltiere“, in der L.T. seinen Kumpels erzählt, wie seine Frau ihn verlassen hat, und er bringt all die kuriosen Anekdoten zum Besten, die ihre Ehe so schmackhaft gemacht haben. Andere Stories wie „Autopsieraum vier“, in der es um die Angst vor dem Scheintod geht, oder „1408“ – die Geschichte eines unheimlichen Hotelzimmers, dessen Geheimnis ein Schriftsteller zu lüften versucht – bearbeiten bekanntes Terrain, aber es ist eben Kings meisterhafte und vielseitige Art des Erzählens, die sein Werk so unterhaltsam machen.

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