(Manhattan, je ca. 200 S., HC)
Nachdem die ersten drei Episoden über die betrüblichen Ereignisse, denen die durch einen Hausbrand zu Waisen gewordenen Baudelaire-Geschwister Violet, Klaus und Sunny während ihrer Odyssee von einem neuen Vormund zum anderen ausgesetzt sind, im vergangenen Jahr erfolgreich mit Jim Carrey verfilmt worden sind, erscheinen nun die nächsten drei, wieder wenig erfreulichen Episoden neu im hübsch gestalteten Hardcover. Auf der Flucht vor dem Verwandlungskünstler und Erbschaftsjäger Graf Olaf setzt der Baudelaire-Vermögungsverwalter Mr. Poe die Kinder in den Zug nach Jammerau in „die unheimliche Mühle“, wo sie als Sklaven in einem Sägewerk arbeiten sollen, bis sie volljährig sind.
Der im wahrsten Sinne durch eine ihn stets umgebende Rauchwolke undurchsichtige „Sir“ verspricht den Kindern dafür, sie vor Graf Olaf zu beschützen, aber natürlich gelingt es dem gerissenen Bösewicht erneut, den Baudelaires Angst und Schrecken einzujagen.
Nachdem sie den Schrecken der Mühle entkommen sind, schickt Mr. Poe die Baudelaire-Waisen auf „Die Schule des Schreckens“, die von einem größenwahnsinnigen, falsch Geige spielenden Direktor namens Nero geleitet wird. Ein Super-Computer soll verhindern, dass Graf Olaf in die Nähe der Kinder gelangt, aber in der Verkleidung eines Sportlehrers bekommt er einmal die drei Geschwister unter seine Fittiche. Zusammen mit den Zwillingen Isidora und Duncan, mit denen sich die Baudelaires anfreunden, entwickeln sie einen Plan, dem Internat und Graf Olaf zu entkommen … Nach der erfolgreichen Flucht kehren Violet, Klaus und Sunny in ihre Heimatstadt zurück, wo Mr. Poe sie in die Obhut des Ehepaars Esmé und Jerome Elend in eine riesige Penthouse-Wohnung eines 66-Etagen-Hauses in „Die dunkle Allee“ ziehen. Während Jerome sehr bemüht um die Kinder ist, kümmert sich seine Frau als sechstwichtigste Finanzberaterin der Stadt allein darum, was in und was nicht. Da Waisen gerade in sind, hatten die Baudelaire-Kinder Glück, bei den Elends eine neue Heimat zu finden. Doch das Glück hält natürlich wieder nicht lange an, denn der verhasste Graf Olaf taucht diesmal als Auktionator Gustav auf, um den Kindern das Leben schwer zu machen … Erfolgreich und fantasiereich spinnt Lemony Snicket das Konzept der etwas anderen Jugend-Literatur auch in den Bänden 4 bis 6 weiter. Hoffentlich lassen auch die nächsten Bände nicht lange auf sich warten!
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