(btb, 287 S., HC)
Nachdem der schwedische Krimi-Autor Håkan Nesser in den letzten Jahren mit seinem Kommissar Van Veeteren ähnlich erfolgreich gewesen ist wie sein Landsmann Henning Mankell mit seinen Kurt-Wallander-Krimis, veröffentlicht der btb-Verlag mit „Kim Novak“ nun einen frühen Roman aus dem Jahr 1998, als Van Veeteren noch nicht auf den Plan getreten war. „Kim Novak“ ist weniger ein klassischer Krimi als die Schilderung von Kindheitserinnerungen.
Im Sommer 1962 verbringen der vierzehnjährige Erik und sein Freund Edmund zusammen mit Eriks älteren Bruder Henry die Ferien in einem Sommerhaus namens Genezareth. Henriks hübsche Freundin Emmy kommt allerdings doch nicht mit. Dafür taucht eines Abends die hübsche Aushilfslehrerin Ewa Kaludis auf, die Verlobte des ehemaligen Handball-Stars Berra Albertsson. Die beiden Jungen, deren Mütter entweder im Sterben liegen oder eine Alkohol-Entziehungskur durchmachen, beobachten eines Nachts die Henry und Ewa beim Liebesspiel und sind gleichermaßen erregt wie verstört. Wenige Tage später findet man ganz in der Nähe im Wald die Leiche von Ewas Verlobtem. Henry wird zwar in Untersuchungshaft genommen, doch kann man ihm den Mord nicht nachweisen. 25 Jahre später ist der unaufgeklärte Mord verjährt.
Erst jetzt kommt die Wahrheit ins Licht. Im Mittelpunkt des brillant geschriebenen Romans steht auch weniger der Mord und das Geheimnis seiner überraschenden Auflösung, sondern die Initiation zum Erwachsenen, die Einführung in die Mysterien von Liebe, Leidenschaft, Sex und Tod.
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