(Heyne, 1231 S., Tb.)
Die Zahl von über 1000 Seiten deutet es bereits an: Was für Stephen King die siebenteilige Saga vom Dunklen Turm gewesen ist, war für Richard Laymon das dreiteilige Epos um das „Haus der Schreckens“, so der Titel des 1980 erschienenen Debüts „The Cellar“ von Richard Laymon, in der deutschen Übersetzung, die 1991 erstmals bei Goldmann veröffentlicht worden ist. Mit „Der Keller“ sind nun auch die beiden Folgeromane „The Beast House“ aus dem Jahre 1986 und „The Midnight Tour“ aus dem Jahre 1998 erstmals in deutscher Sprache erhältlich.
Auf seiner Streife meldet Dan Jenson dem Polizeirevier einen Einbrecher im „Horrorhaus“ . Dort versucht ein Vater seinem Sohn auf dem Dachboden davon zu überzeugen, dass es keine Monster gibt. Als Jenson einen Schrei aus dem Haus vernimmt, packt er seine Schrotflinte und stürmt das Haus, wo er sofort ein tierisches Grunzen und reißende Geräusche hört. Kaum hat er gesehen, wie die Kreatur mit der weißen, aufgequollenen Gesichtshaut die Zähne aus dem Nacken des Jungen löst, wird er auch schon von der Bestie erledigt. Derweil erfährt Donna Hayes, dass ihr Mann Roy aus dem Gefängnis entlassen wurde, und verlässt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sandy Santa Monica ohne bestimmtes Ziel. Kaum haben sie Bodega Bay verlassen, kommen sie allerdings im Nebel von der Straße ab. Schließlich landen sie mit der Hilfe des geistig etwas zurückgebliebenen Axel im 400-Seelen-Kaff Malcasa Point, dessen einzige Attraktion dieses viktorianische Horrorhaus ohne Fenster ist. Sandy kann es gar nicht erwarten, eine Führung durch das Horrorhaus mitzumachen. Wie sie am nächsten Tag bei der Führung durch die Hausbesitzerin Maggie Kutch erfahren, ist das Haus 1931 für Besucher zugänglich gemacht worden, nachdem ihr Mann und ihre drei Kinder dort umgekommen sind. Allerdings hat sich dort bereits 28 Jahre zuvor ein grausames Verbrechen ereignet. Und die Bestie holt sich auch heute noch ein Opfer nach dem anderen … Währenddessen hat Roy bereits Sandys Wohnung aufgesucht und geht auf der Jagd nach ihr sprichwörtlich über Leichen. Und er braucht nicht lange, Sandys Spur bis nach Malcasa Point zurückzuverfolgen …
Richard Laymon ist es mit seiner Spukhaus-Saga hervorragend gelungen, blutigen Horror mit spannendem Psycho-Thrill zu verbinden. Bis zum Schluss darf sich der auf den Nägel kauenden Leser fragen, wer oder was wirklich für das Grauen im Horrorhaus verantwortlich ist …
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