(Heyne, 527 S., Tb.)
Die 26-jährige Alice lebt in einer kleinen Wohnung über der Garage im Haus ihrer besten Freundin Serena. Serena ist nicht nur hübsch und intelligent, sondern hat auch noch einen charmanten, wohlhabenden Ehemann und zwei kleine Kinder, mit denen sie in einem schönen Haus am Waldrand lebt. Alice macht keinen Hehl daraus, dass ihre Gene es nicht so gut mit ihr gemeint haben und das Produkt von Versagern ist, die aber das Beste aus ihrer Situation zu machen versucht. Als Serena und Charlie für eine Woche mit den Kindern in den Urlaub fährt, besteht sie darauf, dass Alice in ihrem Haus wohnt. Kaum ist die Familie am frühen Nachmittag losgefahren, macht es sich Alice mit einer Bloody Mary am Swimming Pool bequem.
Aus Angst vor dem, was in der Dunkelheit auf sie lauern könnte, kehrt Alice stets früh in ihre Wohnung zurück, doch an diesem Abend vergisst sie die Zeit und schaut sich noch einige Filme im Fernsehen an. Als sie nach Mitternacht im Kimono bekleidet zur Garage rübergehen will, bemerkt sie allerdings eine nur mit Shorts bekleidete Gestalt im Wald. Schnell zieht sich Alice ins Haus zurück und beobachtet, wie der Fremde sich am Pool auszieht und ins Wasser gleitet. Alice bemerkt er erst, als das Telefon klingelt und ein Tony sich meldet, den Alice bittet, die Polizei zu benachrichtigen. Doch der unheimliche Besucher verschwindet wieder im Wald. Vorsichtshalber bewaffnet sich Alice mit einem Säbel und will gerade aus der Tür treten, da steht im Dunkeln ein Mann, dem sie kurzerhand den Schädel spaltet. Um den nackten Fremden handelt es sich allerdings nicht. Offensichtlich hatte sich Tony Sorgen um Alice gemacht und wollte sie mit der Waffe in der Hosentasche beschützen. Und nun liegt er tot auf dem Rasen ihrer besten Freundin. Um die Leiche zu entsorgen, zerteilt sie den Körper in handliche Stücke, verfrachtet diese in den Kofferraum seines Autos und fährt den Wagen zu seiner Wohnung zurück, doch damit fangen Alices Probleme erst richtig an … Wie so oft ist die Ausgangssituation in den Psycho-Schockern von Richard Laymon „außergewöhnlich“. Aber er schildert die Personen und Situationen so authentisch, dass man ihm logische Ungereimtheiten gerne verzeiht, weil er es wie kaum ein anderer Autor versteht, das Grauen, das Menschen anderen Menschen antun, drastisch und fast körperlich spürbar zu schildern.
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