(edition phantasia, 495 S., HC)
Der amerikanische Sci-Fi-Autor Philip K. Dick ist vor allem durch seine verfilmten Romanvorlagen zu „Blade Runner“, „Total Recall“ und „Minority Report“ zu einem höchst populären Phänomen geworden, gilt aber auch als einer der visionärsten Schriftsteller, die Amerika je hervorgebracht hat. 1974 glaubt Dick beim Anblick eines goldenen Fisch-Kettenanhängers, das er gleich als Symbol für die im Römischen Reich verfolgten Christen erkennt) eine Art göttliche Vision zu haben, wird von Datenübermittlungen per Laserstrahl, Durchsagen aus einem abgeschalteten Radio und Berichten aus der Zukunft in Werbespots heimgesucht.
Schließlich wird ihm auch offenbart, dass das Universum, in dem wir leben, nur eine Täuschung ist. Die letzten acht Jahre seines Lebens (Dick starb 1982 an den Folgen eines Schlaganfalls) verbrachte er damit, das Rätsel dieser Visionen zu entschlüsseln. In seinem Alterswerk, der „Valis“-Roman-Trilogie, wagte Dick einen Blick hinter die Kulissen der Realität und das Geheimnis der Raum-Zeit-Matrix, in der wir leben. Darüber hinaus verfasste Dick ein über achttausend Seiten umfassendes Tagebuch, seine ganz persönliche Exegese, die jetzt erstmals in Auszügen in deutscher Übersetzung erscheint. Für den Normalsterblichen stellenweise kaum nachzuvollziehen, macht „Auf der Suche nach Valis“ wenigstens das Ringen Dicks um Verständnis des ihm Widerfahrenen deutlich. Wenn man zuvor nicht die „Valis“-Trilogie gelesen haben sollte, die sehr zum besseren Verstehen dieser Lektüre beiträgt, hilft einem wenigstens die schöne Einführung von Lawrence Sutin und das Nachwort von Terence McKenna. Das Buch ist auf eine handnummerierte Auflage von 250 Exemplaren limitiert.
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