(Europa, 448 S., HC)
Bereits mit seiner Geschichtensammlung „Flüchtig wie die Nacht“ hat sich der junge Kolumnist der „New York Press“, Jonathan Ames, als talentierter Erzähler mit viel Witz, melancholischer Gelassenheit und einer unbekümmerten Sexualität erwiesen. Sein Roman „Henry und Louis“ erzählt die aberwitzige Geschichte einer ganz außergewöhnlichen Männerfreundschaft.
Louis Ives, ein romantischer, stets elegant wie ein junger Gentleman gekleideter Englischlehrer aus New Jersey, verliert seinen Job, als er mit dem Büstenhalter einer Kollegin im Lehrerzimmer erwischt wird. Ein Foto auf einem Buchumschlag von Henry James bringt ihn auf die Idee, nach New York zu ziehen. Er findet Unterschlupf bei dem komischen Kauz Henry Harrison, einem ehemaligen Schauspieler und wenig beachteten Dramatiker, dessen Lebenssinn darin besteht, sich unbemerkt in Opern und Musicals zu schmuggeln und kostenlose Mahlzeiten bei älteren Frauen aus guter Gesellschaft abzustauben. Während Louis seine Leidenschaft für Frauenwäsche durch Verabredungen mit Transsexuellen auslebt, versucht er verzweifelt, auch Henrys sexuellem Leben auf die Spur zu kommen. Obwohl die beiden Männer auch ständig über Kleinigkeiten aneinander geraten, wird immer wieder deutlich, wie sehr sie einander brauchen. Jonathan Ames beschreibt die Freundschaft zweier völlig unterschiedlicher Männer mit einem erfrischenden Humor und frech-frivolen Episoden kurioser sexueller Abenteuer.
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