(Silberschnur, 309 S., HC)
Der Plot erinnert zunächst etwas an die intelligente „Final Destination“-Filmreihe der beiden „Akte X“-Autoren Glen Morgan und James Wong: Gevatter Tod streckt seine grabeskalten Fühler aus, einen Schriftsteller aus dem Reich der Lebenden zu entführen und zu sich zu holen, doch im Gegensatz zu dem gestaltlosen Tod aus „Final Destination“ nimmt der Schnitter in „Pokerspiel“ die ganz reale Form eines dürren, bösartigen und obszönen alten Mannes an, der wie ein Halloween-Spuk an die Tür des noch ahnungslosen Autors klopft.
Doch bevor der Tod zuschlagen kann, gelingt dem Schriftsteller die Flucht und kann ein um das andere Mal der kalten Hand des Todes ein Schnippchen schlagen. Überzeugt davon, dass der Tod nicht das schreckliche Gesicht haben muss, das die ängstlichen Menschen von ihm haben, lässt ihm die Natur des Todes keine Ruhe, sodass er verschiedene religiöse Geheimzirkel aufsucht, um dort letztlich nur zu erfahren, dass sich tatsächlich niemand vor dem Tod fürchten muss. Doch schließlich muss sich auch der Schriftsteller ein letztes Mal dem Tod stellen. Bei einem Pokerspiel geht es dabei um alles oder nichts … Die Auseinandersetzung mit dem Tabuthema Tod wird bei Mehler in einen spannenden Kriminalroman mit spiritueller Ausrichtung gepackt und regt dabei den Leser dazu an, seine eigene Einstellung zum Tod zu überdenken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen